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Bald, noch vor Ende des Jahres, wird auch der Heilige Stuhl mikrobloggen.

© dpa

Mikrobloggender Papst: Das Evangelium nach Twitter

Der Papst zwitschert. Die römische Repubblica lobt die jüngste Ankündigung als „weiteren Schritt“ des Vatikans Richtung neue Medien. Dessen holprige PR allerdings kündet bisher eher von alten Zeiten.

Erst hieß es vor Wochen vorsichtig, bald, viellleicht noch Ende des Jahres, werde auch der Heilige Stuhl mikrobloggen, am Dienstag nun lüftete Rom den Schleier ein weiteres Mal ein Zipfelchen weit, so zaghaft, als stünde die Öffnung der Akten berühmter Ketzer bevor. Starttermin, so die offizielle Verlautbarung aus Rom, soll nun der 3. Dezember sein. Wie Joseph Ratzingers Twitter-Konto heißen wird, darum macht die Kurie freilich weiter ein großes Geheimnis – auch wenn es inzwischen ein ziemlich offenes ist. Auch römische Vatikanologen halten den bereits eröffneten Account @benedictusPPXVI – es gibt auch etliche Fake-Adressen - für am ehesten original päpstlich.

Ebenso wie die stattliche Gemeinde von (un-)gläubigen Jüngerinnen und Jüngern, die sich darunter schon gesammelt haben. Kein Tweet bisher, kein Profil, niemand dem Benedictus PP XVI  folgt, aber schon knapp 8700 eigene Follower, die das Markus-Evangelium ins Internetzeitalter übersetzt haben, „das Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen“. Und die hoffen dürfen, dass der Herr, pünktlich ab nächsten Montag, dem Zwitschern des Unfehlbaren aus Rom Heiligen Geist einhaucht.

Getippt wird übrigens, so heißt es, von kundigeren Fingern. Joseph Ratzinger schreibt schließlich selbst seine vielen Bücher immer noch von Hand.

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