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Militärausbildung: Prinz William kommt in Sandhurst an

Prinz William scheint auf die nächsten Monate an der Militärakademie Sandhurst bestens vorbereitet zu sein: Er erschien am Sonntagnachmittag bei seiner Ankunft mit einem Bügelbrett im Gepäck.

London - William (23) muss jetzt nicht nur selbst seine Wäsche waschen, sondern die Uniformhemden auch vorschriftsmäßig bügeln. Bei grauem Himmel und Nieselregen bezogen er und die anderen neuen Kadetten ihre spartanisch eingerichteten Stuben, auf denen nur zwei Fotos erlaubt sind und statt einer warmen Federdecke nur ein Bettlaken mit dünner Wolldecke.

William trug bei seiner Ankunft in Sandhurst einen Anzug und wurde von seinem Vater, dem britischen Thronfolger Prinz Charles, begleitet. Williams Haarschnitt war allerdings noch nicht vorschriftsmäßig. Das blonde Haar reichte ihm bis tief in den Nacken. Bevor er an diesem Montag seinen ersten Dienst antritt, müsse er auf jeden Fall Haare lassen, sagte ein Sandhurst-Absolvent der BBC.

William nennt sich selbst einen Langschläfer, und auch mit dieser Gewohnheit ist es ab sofort vorbei. Die Nummer zwei der britischen Thronfolge wird im Morgengrauen aufstehen, seine Stiefel putzen, Toiletten säubern und lange Märsche mit vollgepacktem Rucksack absolvieren. Die fünfwöchige Grundausbildung wird von Absolventen der Eliteakademie als «die Hölle auf Erden» beschrieben, aber für den sportlichen Prinzen dürfte der Schlafmangel viel schlimmer sein.

Vermissen wird er auch seine Freundin Kate Middleton, die ihren 24. Geburtstag an diesem Montag ohne William feiern muss. Während der Grundausbildung ist jeder Ausgang strikt verboten, und sogar das Telefonieren ist eingeschränkt. Alkohol ist ebenfalls tabu, und so darf William noch nicht einmal auf seine Kate anstoßen. «Die Beziehung der beiden ist sehr stabil, und daran wird auch die vorübergehende Trennung nichts ändern«, sagte ein Freund der Sonntagszeitung «News of the World».

William hat in Sandhurst hohe Erwartungen zu erfüllen. Beim Einstellungstest hatte er glänzend abgeschnitten. Der Hochschulabsolvent erreichte sieben von zehn möglichen Punkten, und er wurde von den Offizieren als «athletisch, klar denkend und intelligent» beschrieben. Das Testergebnis seines Bruders Harry (21), der ebenfalls in Sandhurst ist und nie ein Musterschüler war, sah um Einiges schlechter aus: Harry erreichte nur vier Punkte.

Ihn dürfte es daher ganz besonders freuen wenn sein älterer Bruder William vor ihm salutieren und ihn «Sir« nennen muss, wenn er im April seine Ausbildung beendet. Die beiden setzen mit ihrer militärischen Ausbildung eine Familientradition fort. Ihr Vater, Prinz Charles, hat eine Ausbildung als Pilot bei der Royal Air Force absolviert. Er diente auch in der Marine, so wie auch sein Vater, Prinz Philip, der Großvater von William und Harry. (Von Ute Dickerscheid, dpa)

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