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Missbrauchs-Skandal: US-Diözese zahlt knapp 200 Millionen Dollar an Opfer

Die katholische Diözese in San Diego will den Opfern sexuellen Missbrauchs durch Geistliche knapp 200 Millionen Dollar (146 Millionen Euro) zahlen. Nach jahrelangem Streit kam es jetzt zu einer außergerichtlichen Einigung.

Der Kirchenbezirk habe sich mit den über 140 Klägern außergerichtlich geeinigt, berichtete die "Los Angeles Times". Die Vorwürfe gingen bis in die 50er Jahre zurück. Vor fünf Monaten hatte die Kirche zunächst nur die Hälfte der Summe geboten, was von einem Richter für zu niedrig befunden worden war. Ende Februar meldete die Diözese Insolvenz an.

Erst im Juli hatte die Erzdiözese von Los Angeles über 500 Männern und Frauen, die als Kinder von pädophilen Priestern missbraucht worden waren, eine Entschädigung in Höhe von 660 Millionen Dollar zugesagt. Der Erzbischof von Los Angeles, Kardinal Roger Mahony, hatte sich bei den Opfern öffentlich für den jahrelangen Missbrauch in den Gemeinden seiner Diözese entschuldigt.

US-Diözesen haben in den vergangenen Jahren immer wieder hohe Entschädigungen gezahlt. Eine 44 Jahre alte Frau und die katholische Diözese im nordkalifornischen Santa Rosa einigten sich 2005 beispielsweise auf eine Summe von drei Millionen Dollar. Die als junges Mädchen missbrauchte Frau warf der Kirche in ihrer Klage vor, die Diözese habe sie nicht vor den Machenschaften eines pädophilen Priesters beschützt. In die bis dahin größte Entschädigungssumme hatte 2003 die Diözese von Boston eingewilligt. Sie zahlte 300 Männern, die nach eigenen Angaben von Priestern missbraucht worden waren, 85 Millionen Dollar. (mit dpa)

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