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Panorama: Mit Herz und Schmerz

Von Dirk Schönlebe und Ralph Hübner Grenzenlose Begeisterung bei den einen – Enttäuschung bei den anderen: Die Anhänger der Brasilianer feierten auf der ganzen Welt den Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Millionen Fußballanhänger in Deutschland haben dagegen der Nationalelf vergeblich die Daumen gedrückt.

Von Dirk Schönlebe

und Ralph Hübner

Grenzenlose Begeisterung bei den einen – Enttäuschung bei den anderen: Die Anhänger der Brasilianer feierten auf der ganzen Welt den Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Millionen Fußballanhänger in Deutschland haben dagegen der Nationalelf vergeblich die Daumen gedrückt. Viele verfolgten die 0:2-Niederlage des Teams von Rudi Völler an Großbildleinwänden im Freien. Vor dem Anpfiff herrschte in Hamburg, München, Frankfurt (Main), Dresden, Leipzig und vielen anderen Städten Stadionatmosphäre. Nach dem Schlusspfiff wurde – wenn auch etwas gedämpfter – in vielen Städten dann doch auch die Vizeweltmeisterschaft gefeiert. Auch fiel auf, dass viele deutsche Fans nach dem Schlusspfiff zumindest kurz anerkennend klatschten, um auch den Sieg der Brasilianer anzuerkennen.

In Leipzig bereiteten dagegen Gewalttäter dem zunächst friedlichen Fußballfest auf dem Burgplatz am Rathaus ein jähes Ende. Kurz nach dem zweiten Tor der Brasilianer bewarfen die Randalierer Polizisten mit Flaschen, Knallkörpern und anderen Gegenständen. Nach einer Meldung des MDR wurden mehrere Menschen verletzt. Die Polizei ging gegen die Krawallmacher vor und nahm eine zunächst nicht bekannte Zahl vorläufig in Gewahrsam.

Im Kölner Lokal „Viva Brasil" herrschte nach dem Abpfiff brasilianische Karnevalsatmosphäre. „Es ist wunderbar, wir haben die beste Mannschaft, jetzt wird drei Tage lang gefeiert", jubelte die 29-jährige Brasilianerin Vanessa Bischoff. Der Frankfurter Römerberg war schon vor Spielbeginn mit 10 000 Menschen gefüllt. Am Ende war der Römerberg jedoch ein „Tal der Tränen". Nach Spielende löste sich die Versammlung schnell auf, eine Reihe deutscher Fans bildeten aber noch Autokorsos. Es gab kleinere Rangeleien alkoholisierter Fans.

In Hannover verfolgten gut 45 000 Zuschauer vor einer Riesenleinwand im Niedersachsen-Stadion das Endspiel. Auch in Hamburg verfolgten Zehntausende das Spiel auf drei großen Leinwänden. Nach dem Schlusspfiff sorgten die Brasilianer auf der Reeperbahn für Partystimmung, die meisten Zuschauer zeigten sich jedoch enttäuscht.

An der Copacabana war die Hölle los. Die Bewohner von Rio de Janeiro tanzten dichtgedrängt Samba und bejubelten den Sieg der brasilianischen Mannschaft.

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