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Panorama: Mit mehr Verboten und Geboten erziehen? Debatte um Konsequenzen aus der Gewalt an Schulen

Der Bayerische Philologenverband (BPV) hat Konsequenzen aus der steigenden Zahl von Gewalttaten an deutschen Schulen gefordert. Der BPV-Vorsitzende Rainer Rupp sagte, die grundlegende Ursache vieler Fehlentwicklungen und Erziehungsprobleme sei, dass die Gesellschaft sich insgesamt aus der Werteerziehung und -vermittlung zurückgezogen habe.

Der Bayerische Philologenverband (BPV) hat Konsequenzen aus der steigenden Zahl von Gewalttaten an deutschen Schulen gefordert. Der BPV-Vorsitzende Rainer Rupp sagte, die grundlegende Ursache vieler Fehlentwicklungen und Erziehungsprobleme sei, dass die Gesellschaft sich insgesamt aus der Werteerziehung und -vermittlung zurückgezogen habe. Es sei nötig, den Jugendlichen wieder Regeln, also auch Verbote und Gebote, zu vermitteln. Dazu bedürfe es eines langfristigen Umdenkens, auch an den Schulen. Der seit einiger Zeit wirksame Prozess der "Entwertung von Verhaltensnormen" sei nicht schlagartig umkehrbar.

Rupp forderte Runde Tische an den Schulen, in denen sich Eltern, Lehrer und Schüler über verbindliche Verhaltens- und Ordnungsregeln im Schulbetrieb einigen sollten. Darin müssten auch Sanktionsmöglichkeiten wie die Verpflichtung zu sozialen Diensten enthalten sein. Der Verweis, der derzeit das einzige Strafmittel der Lehrer sei, sei zu pauschal und unpersönlich.

Die soziale Erziehung in der Schule droht nach Ansicht des bayerischen Lehrerpräsidenten Albin Dannhäuser auf der Strecke zu bleiben. Um Gewalttaten zu verhindern, müssten Selbstständigkeit und Verantwortung der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden, sagte der Chef des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV). "Dazu hat die Schule aber immer weniger Zeit, weil sie nur noch auf Noten und Leistung fixiert ist, immer mehr leisten muss bei immer schlechteren Unterrichtsbedingungen."

Lehrerinnen und Lehrer kämen kaum noch dazu, die Streitkultur in der Schule zu üben und die Konfliktfähigkeit der Kinder auszubilden. Frust und Ärger im Elternhaus würden oft auf die Lehrer übertragen.

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