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Frühling/Sommer 2018 fashion shows in Milan.

© AFP / Miguel MEDINA

Mode: Gucci verzichtet auf Pelz

Das italienisches Modehaus Gucci verbannt Felle und versteigert Restbestände zugunsten des Tierschutzes.

Das italienische Luxusmodehaus Gucci verbannt Pelzmode aus seinem Sortiment. Der Verzicht auf die Verarbeitung von Tierfellen werde ab der kommenden Frühjahrskollektion gelten, kündigte Gucci-Chef Marco Bizzarri am Mittwochabend in London an. Die Altbestände des Hauses an Pelzmode sollten auf einer Wohltätigkeitsauktion versteigert werden, der Erlös werde an die Tierschutzorganisationen Humane Society International und LAV gespendet.

Gucci wolle mit dem Pelzverzicht demonstrieren, „dass Nachhaltigkeit ein Kernbestand unseres Geschäfts“ sei, sagte Bizzarri. Der Luxuskonzern werde zudem der Fur Free Alliance beitreten – einer Gruppierung aus mehr als 40 Organisationen, die für Tierrechte und für Alternativen zur Pelzverarbeitung in der Modebranche eintreten. Das zur Luxusgüter-Gruppe Kering gehörende Unternehmen hat in der Vergangenheit seine Models oft in aufwendigen Pelzmänteln über den Laufsteg flanieren lassen. Vor zwei Jahren verarbeitete Guccis Kreativdirektor Alessandro Michele für eine Kollektion Kängurufell. Nerzmäntel von Gucci kosteten teilweise mehr als 30000 Euro.

Tierschützer zeigten sich erfreut über die Entscheidung. Dass der italienische Konzern auf Pelz verzichte, werde „in der gesamten Modewelt Wellen schlagen“, erklärte die Präsidentin der Humane Society International, Kitty Block. „Der Pelzverzicht von Gucci ist wirklich bahnbrechend.“ Auch die Fur Free Alliance, die weltweit für das Verbot von Pelzen kämpft, reagierte in einer Stellungnahme positiv. Guccis neue Politik markiere einen Wendepunkt für die gesamte Modeindustrie. Damit zeige der Konzern, dass „die Mode der Zukunft ohne Pelze stattfinden werde“, sagte Joh Vinding, Vorsitzender der Fur Free Alliance

Im vergangenen Jahr hatte bereits das Modehaus Armani angekündigt, keine Pelze mehr zu verarbeiten. Dort endete die Pelz-Ära mit der Wintersaison vor einem Jahr: „Ich freue mich, ankündigen zu dürfen, dass die Armani-Gruppe sich zum vollständigen Verzicht auf die Verwendung von Tierpelzen in ihren Kollektionen verpflichtet hat“, hieß es in einer Mitteilung. Wie Gucci jetzt verwies auch Armani auf neue Technologien, die Alternativen zur Verfügung stellten, die „den Einsatz grausamer Praktiken an Tieren unnötig. (AFP, cse, Reuters)

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