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Mode: Lagerfeld packt Chanel-Damen für den Winter warm ein

Der Winterkälte trotzen kann die Chanel-Kundin in diesem Jahr mit schenkelhohen Stiefeln und armlangen Fäustlingen von Karl Lagerfeld. Valentino setzt dagegen auf bewährte rauschende Roben.

Paris - Schenkelhohe Stiefel aus Leder oder Stoff und Fäustlinge, die bis zum Oberarm reichen, setzten die Akzente in der Wintermode, die der deutsche Modezar Lagerfeld in einem Zelt im Bois de Boulogne im Westen der französischen Hauptstadt am Donnerstag vorführte. Die Kleider seien "für das moderne Leben", meinte Lagerfeld nach der Show, zu der sich wieder Promis wie die australische Sängerin Kylie Minogue oder Superstar Elton John eingefunden hatten.

Wer täglich mit der U-Bahn fährt oder Essen für seine Familie kocht, entspricht allerdings nicht der Vision des Meisters vom "modernen Leben", werden doch zu den Schenkelstiefeln superkurze schwarze Kleider getragen, die aufwändig mit Gold und Edelsteinen bestickt sind. Einziges Zugeständnis an den Alltag sind Stiefel in Jeansstoff, die aber ebenfalls zu reich mit Perlen verzierten Röcken kombiniert werden.

Oben herum trugen die Models das Pendant der Schenkelstiefel an den Armen, Fäustlinge aus Jeans oder schwarzem Stoff, die bis zum Oberarm reichen, von dem unter kurzen Ärmeln gerade mal ein paar Zentimeter zu sehen sind. "Es sollte das Gleiche sein wie für die Beine", erläuterte der Mann mit dem silbernen Zopf hinterher, "große Fäustlinge sind ja nichts anderes als Stiefel für die Arme". Die Kollektion sollte "nicht zu fein" wirken, sagte der Deutsche, "mit mehr Relief, mehr visueller Agressivität" als in vorangegangenen Kollektionen.

"Erfindung eines neuen Ärmels"

Bei der Abendmode entspricht dieses Motto winzig kleinen schwarzen Kleidern, die eng am Körper anliegen und deren schmale Schultern mit Glitzerwerk verziert sind. Stolz ist der Meister auf seine "Erfindung eines neuen Ärmels", bei dem durch Abnäher an der Innenseite des Kleidungsstücks Volumen "von innen" geschaffen wird.

Weniger experimentierfreudig, aber zuverlässig in Sachen Glamour hatte sich am Vorabend der Italiener Valentino gezeigt. Rauschende Roben mit voluminösen Röcken und schmaler Taille waren reich bestickt, mal in Silber, mal in Weiß; andere Kleider hatten weniger Umfang, umspielten aber den Körper weich fallend von den Schultern bis zu den Knöcheln. Valentino gehört zu den Lieblingsschneidern der Oscar-Anwärterinnen in Hollywood.

Die Haute-Couture-Schauen für die Mode im kommenden Winter sollten bis einschließlich Freitag dauern. Am letzten Tag stand unter anderem die Mode des Franzosen Jean Paul Gaultier auf dem Programm. (tso/AFP)

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