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Fashion Week: Starfotograf Nick Knight fotografiert bei Mercedes

Topmodel Julia Stegner in einem Outfit des Avantgarde-Designers Gareth Pugh und ein roter Sportwagen der Luxusklasse: Der britische Starfotograf Nick Knight soll eine betont futuristische Kampagne illustrieren.

Im Grunde sind Fashion Weeks große Maschinen zur Produktion von Bildern. Zu den Schauen sind schließlich nur Auserwählte zugelassen, der gemeine Modeinteressierte ist auf die Medien angewiesen. Aber manche Bilder sind gleicher als andere. Die heißen dann neudeutsch „Key Visuals“, erscheinen auf Plakaten überall in der Stadt und sollen das Image der Veranstaltung kommunizieren.

Für die Mercedes-Benz-Fashion-Week hatte der Autohersteller den britischen Starfotografen Nick Knight verpflichtet, um eine betont futuristische Kampagne zu fotografieren. Neben Topmodel Julia Stegner in einem Outfit des Avantgarde-Designers Gareth Pugh spielt natürlich auch ein Wagen des Sponsors eine tragende Rolle. Ein Berlinbezug ist hingegen nicht zu erkennen.

Am Mittwoch kam Nick Knight nun zu einem Pressegespräch in die Stadt. Auf die etwas provokante Frage, ob er denn die Berliner Modewoche überhaupt kenne, antwortete der Brite lakonisch, es gebe schließlich das Internet, und als internationaler Modefotograf müsse er auf dem Laufenden sein. Überhaupt lebten wir ja alle inzwischen in einer globalisierten Welt, in der lokale Identitäten keine besonders große Rolle mehr spielten. Nationalitäten seien nicht mehr sonderlich wichtig, insofern finde er es auch nicht weiter verwunderlich, dass für die zentrale Kampagne der Berliner Fashion Week ausländische Kreative verpflichtet worden seien.

Er selbst habe ja auch keine Probleme damit, ein deutsches Model für die Londoner Modewoche zu verwenden. Und Mercedes-Benz erklärte, es sei sowieso nur darum gegangen, „die besten Leute“ zu bekommen. Für Lokalpatriotismus ist in einer globalen Welt eben kaum noch Platz. (jsc)

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