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Gut gelaunt und bunt bemustert: Kean Etros Frau Constanza Cavalli Etro, Katja Flint, Veronica Etro und Ursula Karven

© Promo

Mode: Ein paar Meter weiter: Einweihungsparty mit den Etros

Das Berliner Geschäft der italienischen Traditionsmarke Etro ist umgezogen. Allerdings nicht sehr weit. Die Umzugshelfer mussten die Kisten gerade mal drei Meter weiter tragen. In der neuen alten Adresse im Quartier 206 wurde mit den Etros auf den neuen Laden angestoßen.

Wie sagte der amerikanische Puppenspieler Wayland Flowers über die Schauspielerin Sylvia Miles mal so schön? "Sylvia Miles would attend the opening of an envelope" ‒ "Sylvia Miles würde sogar zu der Öffnung eines Briefumschlags gehen." Will sagen: Die enge Freundin von Warhol und Morrissey würde jedem noch so kleinen Ereignis beiwohnen, solange Schampus und Blitzlicht garantiert sind. Auch der Donnerstagabend lockte mit einem vermeintlich kleinen Anlass: Der Berliner Store der italienischen Modemarke Etro ist umgezogen ‒ ganze drei Meter. Soweit ist das neue Geschäft im Quartier 206 nämlich von dem alten Laden ebenda entfernt.

Grund genug zum feiern. Und es kamen nicht nur jene, die auch auf einen geöffneten Briefumschlag angestoßen hätten. Viel Schauspielerei (Ursula Karven, Katja Flint, Marion Kracht, Susan Sideropolus), ein bisschen Adel (Tamara Gräfin von Nayhauß, Sabine Prinzessin von Anhalt, Tini Gräfin Rothkirch) und einige eher unerwartete Gesichter (Nachrichtensprecher Marc Bator, Medienpsychologe Prof. Dr. Jo Groebel, Künstlerin Freddy Reitz). Udo Walz und Franziska Knuppe waren auch da. Klar. Die wären vielleicht auch zum offenen Briefumschlag gekommen.

Veronica Etro freundet sich mit Dior und Moschino an

Was die meisten an hatten? Etro natürlich. So gehört sich das. Doch auch andere Labels waren vertreten: Neben den obligatorischen Chanel-Täschchen und Hermés-Bags, mischten sich auch Gäste mit Dior-Tattoo oder den ikonischen Moschino-Gürteln mit Logoschließe unters Etro-Volk. Zum modischen Eklat kam es keinesfalls, Alessandro Frigerio war amüsiert und rief gleich seine Frau Veronica Etro heran: "Veronica, come and meet our new friends in Berlin ‒ Dior and Moschino!"

Die Etro-Erbin und Chefdesignerin der Damenlinie rückte an und glänzte mit fließendem Deutsch: "Ich habe die Deutsche Schule in Mailand besucht." Danach hatte die Designerin Mode an der legendären Central Saint Martin’s in London studiert. Heute spreche sie wieder ein wenig mehr Deutsch, mit ihren Kindern. Ob sie die übungshalber auch mit nach Berlin gebracht hat? "Nein, mein Bruder ist mit dabei, aber meine Kinder habe ich zu Hause gelassen." Kean Etro, der Bruder, kümmert sich um die Herrenlinie der Marke, ihre Kinder wolle sie lieber mal über ein verlängertes Wochenende mit nach Berlin bringen, um ihnen die Stadt zu zeigen. Sie selbst wäre schon öfter hier gewesen, dieses Mal lässt ihr Zeitplan nur den einen Abend zu. Morgen geht der Flieger zurück nach Mailand. Mit einem fehlerfreien "Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen" zieht sich Veronica Etro elegant aus der Reise-Plauderei zurück und widmet sich wieder ihren Gastgeberpflichten.

Alle Welt im Quartier 206

Und die fallen nicht zu knapp aus: Ganz schön viele Gäste drängten sich auf den 450 Quadratmetern des neuen Stores im Quartier 206. Auf zwei Etagen wird die ganze Produktpalette des 1968 von Veronica und Kean Etros Vater Gimmo gegründeten Marke feilgeboten. Schuhe und Taschen, kleine Accessoires und Tücher, Parfums und Duftkerzen, die Damenkollektionen im Erdgeschoss,  die Herrenmode auf der ersten Etage. So gut wie alles in farbenreichen Mustern. Damit ist das Mailänder Label bekannt geworden. Als Weltenbummler durch verschiedene Kulturen inspiriert, war es vor Allem das Paisley-Muster das Gimmo Etro auf einer Indien Reise begeisterte.

Das florale Muster hat seine Wurzeln im altertümlichen Sassanidenreich Persiens und gelangte später nach Indien. Auch in den aktuellen Linien thematisieren Veronica Etro und Kean Etro das Muster immer wieder. Für europäische Kultur macht die Marke aber ebenso Platz ‒ auch im neuen Laden. Ein Replika des berühmten Gaddi-Torsos, eine griechische Plastik aus dem 2. Jahrhundert, steht im Erdgeschoss umringt von Etro-Taschen, Gipsabgüsse antiker Fresken sind in Petersburger Hängung arrangiert, Architektur-Fotografien des Italieners Massimo Listri hängen im 1. Stock. Gelackte Materialien und Eisenkonstruktionen liefern den modernen Bruch.

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