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MODE schauen: Wie eine Redakteurin der Vogue die Fashion Week erlebt

50 Bilder und Videos bei einer Schau. Vogue-Redakteurin Hella Schneider erzählt von ihrer Arbeit bei der Fashion Week.

Ein Tag bei der Fashion Week beginnt bei mir sehr früh, dann werden die letzten Termine und Themen des Vorabends abgearbeitet. Die ersten Shows starten meist um 10 Uhr morgens. Durchschnittlich habe ich am Tag sieben Termine. Der Großteil davon sind natürlich die Schauen der Designer, aber insbesondere während der Berlin Fashion Week haben wir als deutsche Vogue auch viele eigene Events, die ich wahrnehme und über die ich für vogue.de berichte. Hinzu kommen Interviewtermine, je nach Anlass.

Instagram ist der wichtigste Kanal, um unsere Leser direkt zu informieren. Zu jeder relevanten Show, beziehungsweise von jedem wichtigen Event posten wir ein Foto und umreißen in der Bildunterschrift kurz, worum es geht. Pro Show mache ich meist um die 50 Bilder und Videos – somit beläuft sich meine Bilanz an einem typischen Fashion-Week-Tag auf 300 bis 400 Dateien, wovon der Großteil Fotos sind. Wenn es ein eindrucksvolles Finale gibt, möchte man das den Lesern natürlich gerne zeigen und es bietet sich ein Video an. Wenn aber beispielsweise ein Look ganz besonders ist und tolle Details aufweist, macht ein Foto viel mehr Sinn. Während jeder Schau mache ich mir Notizen, hinzu kommen Gespräche mit den Designern, in denen sie ihre Ideen hinter der Kollektion erläutern.

Meine Reviews schreibe ich direkt nach den Schauen

Nach jeder Show wird im Auto unseres Fahrers der Laptop rausgeholt – meine Reviews schreibe ich direkt danach, sodass sie durchschnittlich zwei bis drei Stunden nach der Schau online sind. So geht es dann jeden Tag von Schau zu Schau. Pro Tag kommen so durchschnittlich fünf bis zehn Artikel zusammen.

Generell covern wir die wichtigsten Schauen der Berlin Fashion Week – das bedeutet die Schauen der Designer, die wir für relevant erachten. Das tun wir, wenn die Inspiration konsequent und schlüssig umgesetzt ist; wenn das Label einen einzigartigen Stil hat und eigene ästhetische Standpunkte setzt; wenn seine Arbeit für unsere heutige Zeit relevant ist; und zu guter Letzt, wenn das Ganze auch kommerziell gesehen Sinn macht und eine Zukunft im Handel hat. Wir entscheiden nach jeder Schau aufs Neue, wie relevant, wie gut etwas ist. Vorab lässt sich das nicht pauschal sagen.

Hella Schneider ist Redakteurin bei vogue.de

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