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Modemesse Premium: Neues vom Urgestein

Die Modemesse Premium begann einen Tag früher mit Herrenmode - die Preise für Designer wurden bereits verliehen.

Die Modemesse Premium findet seit 2003 in der Hauptstadt statt und ist damit für Berliner Verhältnisse das reinste Urgestein. Diesmal präsentieren die Aussteller mehr als 900 Damen- und Herrenkollektionen für die Saison Frühjahr/Sommer 2011, dazu Accessoires, Schuhe und Kosmetik.

Die eigentliche Hauptveranstaltung beginnt zwar erst heute, aber schon seit gestern werden in den Hallen des ehemaligen Postgüterbahnhofs am Gleisdreieck Kontakte geknüpft und Aufträge erteilt. Wie schon im Januar wurde die Premium Men, der separate Bereich für Herrenmode, einen Tag früher geöffnet.

Das trägt nicht nur zu einer Entzerrung des engen Terminkalenders während der Berliner Modewoche bei, es trägt auch den besonderen Bedürfnissen der Branche Rechnung. „Das hat mit der Kultur und der Mentalität der Männer zu tun,“ erläutert Anita Tillmann, die zusammen mit Norbert Tillmann die Premium leitet. „Die Herrenmodeeinkäufer, die dort hinkommen, wollen ihre Ruhe haben, unter sich sein und einfach arbeiten.“ Um diese Arbeitsweise zu gewährleisten, hat sich die Messe für den früheren Starttermin entschieden und verschickt separate Einladungen an die Herrenspezialisten unter den Einkäufern.

Das scheint sich auszuzahlen. Die Premiere des eigenen Herrenbereichs im Januar war für die Messemacher ein Erfolg: „Wir waren uns bei dem Projekt sehr sicher, aber mit einem solchen Feedback, auch international, haben wir nicht gerechnet,“ sagt Anita Tillmann. Seit Januar ist das Herrensegment bereits gewachsen. Mehr als 100 Marken präsentieren sich dort jetzt. Das Spektrum reicht von avantgardistischen Labels wie Patrick Mohr und Damir Doma über italienische Klassiker wie Boglioli bis zu grundsoliden deutschen Herrenausstattern wie Baldessarini. Inzwischen denken die beiden Tillmanns darüber nach, dem Bereich zusätzlichen Raum zu schaffen.

Doch nicht nur mit ihrem Herrensegment war die Premium früh dran. Am Montag verlieh sie bereits ihre Nachwuchspreise. Den „Premium Young Designer Award“ gibt es mittlerweile seit 2005. Gewonnen haben ihn Labels wie Lala Berlin oder Mongrels in Common, die sich inzwischen als herausragende Vertreter der hauptstädtischen Modeszene etabliert haben. Diesmal gingen die Preise an das Berliner Label Issever Bahri in der Kategorie Womenswear, an den hier ansässigen Italiener Davide Bazzerla mit seiner Marke Bzz für Menswear sowie an die Schweizer Schuhdesignerin Anita Moser in der Kategorie Accessoires/Schuhe.

Nun hat die Premium aber noch einen weiteren Preis ausgelobt. Mit dem wird eine Kunstform gewürdigt, deren Bedeutung für das Geschäft mit der Mode nicht unterschätzt werden darf: die künstlerische Schaufenstergestaltung. Mehr als 100 Bewerbungen gingen für den ersten „Premium Window Dresser Award“ ein. Der richtete sich nicht nur an Profis – jeder, der sich zutraute, ein Schaufenster kreativ zu gestalten, konnte teilnehmen. Die drei Finalisten durften nun jeweils ein Fenster im F95, der Boutique der Premium in der Frankfurter Alle 95-97, zum Thema „Das erste Mal“ ausstatten. Dabei konnten sie Kollektionsteile der Gewinner des „Young Designer Awards“ vom vergangenen Januar verwenden, erhielten aber bewusst nur ein kleines Budget. „Sie sollen eine kreative Idee schnell mit begrenzten Mitteln umsetzen können,“ erklärt Anita Tillmann. Über den Gewinner dürfen die Besucher des F95 bis zum 2. August abstimmen. Jan Schröder

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