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Nachschau: Die Modewoche im Rückblick

Spektakuläre Schauen und Aufmerksamkeit für hiesige Nachwuchsdesigner - die Berliner Modewoche bringen die Stadt nach vorne.

Dass die Berliner Fashion Week keine echte Modewoche ist, wird von Saison zu Saison deutlicher. Sie umfasst im Grunde nur vier Tage, und da immer mehr Veranstaltungen in diesen ziemlich überschaubaren Zeitrahmen gepresst werden, nimmt für die Besucher der Druck, sich entscheiden zu müssen, zu.

So veranstalteten am Freitagabend zwei Modeschulen und der Berliner Stardesigner Michael Michalsky gleichzeitig ihre Modenschauen. Die Entscheidung musste also zwischen der großen Show des etablierten Lokalmatadors und den jungen Talenten fallen.

Gerade diese Terminkollision zeigt beispielhaft, wohin sich die Berliner Fashion Week entwickelt. Einerseits gibt es spektakuläre Großereignisse, die von der Glamour-Presse dankbar aufgenommen werden – neben der „Style Nite“ von Michalsky in den vergangen Tagen die Veranstaltungen von Hugo Boss und Calvin Klein – andererseits profitieren hiesige junge Designer von der gesteigerten Aufmerksamkeit der Medien während der Fashion Week.

Da die deutschen Großunternehmen Joop! und Strenesse in dieser Saison nicht in Berlin zeigten, war es nun an den etablierten Berliner Labels wie Kaviar Gauche, Lala Berlin oder Mongrels in Common, das Rückgrat der Veranstaltung zu bilden. Auch wenn deren neue Kollektionen ein geteiltes Echo fanden, zeigt diese Tatsache, wie sehr sich die Berliner Modeszene inzwischen stabilisiert hat. Mittlerweile hat sie ein paar solide Erfolgsgeschichten zu verzeichnen.

Was die Mode anging, war bei den größeren Berliner Labels erkennbar, dass sie sich ihres Weges sicher sind. Kaviar Gauche, Lala Berlin oder C.neeon haben ihre festen Themen gefunden, die sie nun von Saison zu Saison souverän weiter ausarbeiten. Auch bei ansonsten ganz unterschiedlich ausgerichteten Labels fielen die zahlreichen leichten, dramatisch bewegten Teile aus Chiffon auf – die fanden sich diesmal in auffallend vielen Kollektionen, vom Nachwuchslabel AQ1 bis zu Boss Black. Ein wirklich spektakuläres Debüt hatte Berlin in den vergangenen Tagen allerdings nicht zu bieten. Aber die Schauen sind nur ein Teil der Modewoche. Der reale Wirtschaftsfaktor sind hingegen die Messen, die Tausende Besucher in die Stadt locken. Denen ging es in den vergangenen Tagen richtig gut. Die Veranstalter der Bread & Butter, der Premium und der Bright zeigten sich mit dem Zuspruch zufrieden bis begeistert. Und auch von Besucherseite war bisher nur Gutes zu hören. Dort, wo die harten Zahlen zählen, hat die Modestadt Berlin einen weiteren wichtigen Schritt nach vorn gemacht.

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