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SCHNITTSTELLE: Großer Zirkus: Chartstürmer, Alt-Romantiker und Topmodels

Sonja Pohlmann freut sich auf Stars, die als wandelnde Werbepuppen eingesetzt werden

Nein, für so einen Anlass reicht es nicht, nur einen Moderator zu engagieren – es muss schon ein „Master of Ceremony“ sein, wenn die Bread&Butter, die weltweit größte Fachmesse für Street- and Urbanwear in Berlin eröffnet wird. Ex-MTV-Star Ray Cokes spielte am Dienstagabend den Zeremonienmeister und führte durch die Eröffnungsparty der Bread&Butter. 2500 Gäste waren dazu in den Flughafen Tempelhof gekommen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Bread&Butter-Chef Karl-Heinz Müller freuten sich über das große Interesse an der Modestadt Berlin.

Entsprechend des diesjährigen Bread&Butter-Mottos „The Original“ war die Party als Mischung aus Oktoberfest und Wilder Westen aufgezogen. Im „Original Sin Saloon“, dem Salon der Sünden, zeigten Burlesque-Tänzerinnen mehr als Bein, Höhepunkt war der Auftritt der Berliner Trash-Country-Punk-Band The Boss Hoss. Ein bunter Zirkus eben und damit der passende Auftakt zum Trubel, der sich in den nächsten Tagen rund um die Fashion Week in Berlin abspielen wird.

Denn extra zur Modewoche werden zahlreiche Prominente nach Berlin reisen. Gleich zur ersten Show des Labels Schumacher am Mittwoch haben sich Chartstürmerin Aura Dione, Model Eva Padberg und Modefotograf Nick Knight, der das offizielle Plakat zur Modewoche gestaltet hat, angekündigt. Besonders groß wird der Vip-Auflauf am Abend bei den Shows von Joop! in der Neuen Nationalgalerie und Diesel in der Arena in Treptow sein. Unter anderem wollen Roland Emmerich, Christian Ulmen, Karoline Herfurth und Franz Dinda mit dabei sein. Für die Diesel-Show soll „Twilight“-Star Jamie Campbell Bower eingeflogen werden.

Jedoch kommen die Stars nicht allein deshalb, weil sie sich für Mode interessieren. Viele werden von den Marken, bei denen sie zu Gast sind, für offizielle Auftritte wie Premieren oder Partys kostenlos ausgestattet. „Celebrity Dressing“ nennt man dieses Tauschgeschäft: Der Star bekommt die neueste Mode frei Haus geliefert, die Marke hofft, dass der Ruhm des Stars auf sie abfärbt.

Wer als Designer viele Vips zu sich lenken will, schmeißt nach der Show eine pompöse Party – und bietet Promis damit die ideale Plattform für ihre Posen. Die Hugo-Boss-Show, die am Donnerstag im Hamburger Bahnhof stattfindet, ist dafür bekannt. Das Modelabel aus Metzingen kann es sich leisten, internationale Stars extra für eine Show einfliegen zu lassen und quasi als lebende Werbepuppen in der ersten Reihe zu platzieren.

Der Berliner Designer Michael Michalsky, der seine StyleNite am Freitag zusammen mit den Labels Kaviar Gauche und Lala Berlin im Friedrichstadtpalast veranstaltet, bietet seinen 1700 Gästen gleich ein ganzes Showprogramm: Neben Mode gibt’s Musik, und zwar von der Band Spandau Ballet. Mit dabei sein wollen auch Oliver Berben und seine neue „Topmodel“-Freundin Barbara Meier. Während sich ihr Einsatz auf der Fashion Week vor allem aufs Zusehen beschränken dürfte, ist auf dem Catwalk am Donnerstag ein echtes Topmodel zu sehen: Alek Wek wird die Kollektion von Anja Gockel präsentieren. Die im Sudan geborene Wek war 1983 aus ihrer Heimat geflohen und ist heute ein gefragtes Model, lief unter anderem für John Galliano, Donna Karan und Calvin Klein. Der Zirkus, der in Berlin um die Mode gemacht wird, dürfte sie kaum überraschen.

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