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Panorama: Mondraub: "Es wird schon viel geträumt"

Marietta Benkö ist Rechtsanwältin und arbeitet am Institut für Luft- und Weltraumrecht in Köln. Das Institut beschäftigt sich mit Fragen der Weltraumnutzung und erarbeitet Regelungen, die verhindern sollen, dass der Weltraum exzessiv oder unsinnig genutzt wird.

Marietta Benkö ist Rechtsanwältin und arbeitet am Institut für Luft- und Weltraumrecht in Köln. Das Institut beschäftigt sich mit Fragen der Weltraumnutzung und erarbeitet Regelungen, die verhindern sollen, dass der Weltraum exzessiv oder unsinnig genutzt wird. Das Gespräch führte Claudia Keller.

Welches Recht gilt auf dem Mond?

Dort gilt das sogenannte Weltraumrecht, das international vereinbart wurde.

Wer entscheidet über die Nutzung des Mondes?

Auch die Nutzung des Mondes wurde in internationalen Übereinkünften von den Vereinten Nationen geregelt. Diese Abkommen haben alle weltraumfahrenden Nationen unterzeichnet. Der "Weltraumvertrag" vom 27. Januar 1967, quasi das Basisabkommen, legt die "Grundrechte" fest, was die Erforschung und Nutzung des Weltraumes angeht, einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper. Dieses Gesetz wurde bewusst verabschiedet, bevor der erste Mensch auf dem Mond landete, weil man fürchtete, dass dann die Begehrlichkeiten so stark werden könnten, dass eine internationale Einigung unmöglich wäre.

Was sind die Basisgrundsätze dieses Weltraumvertrags?

Artikel 2 etwa schreibt vor, dass der Weltraum nur zu friedlichen Zwecken genutzt werden darf. Das heißt also, keine Nation kann sich den Mond aneignen oder im Alleingang über den Mond bestimmen. Man kann den Mond auch nicht besetzen oder sagen: "Der Mond ist amerikanisch".

Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die Amerikaner als erste einen Fuß auf den Mond gesetzt haben?

Dass die Amerikaner einmal eine Fahne auf dem Mond gehisst haben, ist nur eine Geste, das ist keine Okkupation.

Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass amerikanische Firmen Grundstücke auf dem Mond verkauft haben?

Das ist absoluter Blödsinn. Der Weltraumvertrag ist von den Amerikanern mit ausgearbeitet worden und ratifiziert. In dem Vertrag ist auch nicht von kommerzieller Nutzung des Mondes die Rede. Es gibt natürlich Träumer, die gerne ein Stück des Mondes besitzen würden, und es gibt Betrüger, die das ausnutzen. Ich bin mir sicher, dass auch in Zukunft alles, was sich auf dem Mond mit Computern und Maschinen bewerkstelligen lässt, von der Erde aus geregelt wird.

Welches Recht gilt auf dem Mond?

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