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Einschusslöcher sind am Dienstag in den Türen eines Taxis auf der Holstenstraße im Hamburger Stadtteil St. Pauli zu sehen. Bei einer Schießerei nahe der Hamburger Reeperbahn war ein Rocker schwer verletzt worden.

© dpa

Update

Mongols und Hells Angels in Hamburg: Rocker in Taxi auf Reeperbahn angeschossen

Ein Mitglied des Rockerclubs Mongols wird in einem Taxi auf der Hamburger Reeperbahn angeschossen. Für die Attacke sollen Mitglieder der Hells Angels verantwortlich sein. Tobt ein Machtkampf im Rotlichtmilieu?

Filmreife Krimiszenen im Rotlichtviertel: Bei einem Angriff auf eine Rockerbande auf der Hamburger Reeperbahn sind in der Nacht zum Dienstag zwei Männer angeschossen worden. Ein weiterer Mann zog sich bei einem Sturz während der Flucht eine Beinverletzung zu, wie die Feuerwehr mitteilte. „Die Männer gehören zu den Mongols und waren mit weiteren Mitgliedern des Rockerclubs beim Essen“, sagte ein Polizeisprecher. Als einige von ihnen das Restaurant verließen, seien sie auf der Straße von Mitgliedern des konkurrierenden Rockerclubs Hells Angels angegriffen worden.

Wegen der Schüsse seien die anderen Männer aus dem Lokal geflüchtet. „Um sich zu retten, sind drei Männer in ein Taxi gesprungen“, sagte der Sprecher. Dann sei das Feuer eröffnet worden. Ein 28 Jahre alter Mann wurde demnach im Nierenbereich getroffen und kam in der Nacht unter Polizeischutz in ein Krankenhaus. Die Verletzung sei nicht lebensbedrohlich, hieß es. Ein 26-Jähriger kam den Angaben zufolge mit leichten Verletzungen davon. Der Fahrer und ein 27 Jahre alter Fahrgast, die laut Polizei noch im Auto saßen, blieben wie durch ein Wunder unverletzt.

„Das Taxi sieht aus wie ein Sieb“, sagte ein weiterer Sprecher. Mindestens sieben Geschosse trafen das Fahrzeug. Der 46-jährige Taxifahrer wurde am Dienstag vernommen. Zwölf Menschen aus dem Umfeld der Hells Angels wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt ermitteln. Die Beamten stellten sechs Autos sicher. In der Nähe des Tatorts wurden ein Messer und eine Schusswaffe gefunden. Ob es sich bei der Schusswaffe auch um die Tatwaffe handelt, war zunächst unklar. Insgesamt waren 46 Streifenwagen im Einsatz.

Auch Spezialisten für Milieu-Kriminalität untersuchten den Tatort. Wegen der Spurensicherung musste die Holstenstraße nahe der Reeperbahn zeitweilig voll gesperrt werden. Ende Oktober hatte eine Explosion am Sportwagen eines Rockers der Mongols für Aufsehen gesorgt. Ein Sprengsatz war unter dem Lamborghini detoniert, als der Mann das Auto ausparken wollte. Er blieb unverletzt, aber der Wagen, umliegende Fensterscheiben und eine Stahltür wurden beschädigt. (dpa)

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