zum Hauptinhalt

Mord vor 21 Jahren: Zweiter Verdächtiger im Mordfall Sonja aufgetaucht

Im Mordprozess um die vor 21 Jahren getötete Sonja gibt es einen zweiten Verdächtigen: Ein Mann, der wegen einer ähnlichen Tat bereits in Untersuchungshaft sitzt. Den Prozess gegen den ersten Angeklagten wollte das Gericht deshalb allerdings nicht unterbrechen.

Im Prozess um den Mord an der Schülerin Sonja vor gut 21 Jahren gibt es einen zweiten Verdächtigen. Der Tatverdacht gegen den Angeklagten sei damit aber nicht vom Tisch, sagte der Vorsitzende Richter am Montag zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Stade (Niedersachsen). Wegen des Todes der 16-Jährigen steht ein 41-Jähriger aus Himmelpforten vor Gericht. Er soll die Schülerin im August 1987 nach einem Disko-Besuch in Bremervörde mit 67 Messerstichen getötet haben.

Die Verteidigung verwies zum Prozessbeginn auf einen zweiten Verdächtigen, der in Cuxhaven wegen eines ähnlichen Verbrechens in Untersuchungshaft sitzt. "Es gibt sehr viele Parallelen zu unserem Fall", sagte die Verteidigerin des Angeklagten. In Cuxhaven war vor 27 Jahren die Leiche einer jungen Frau gefunden worden. Wie Sonja war sie nackt, an Händen und Füßen gefesselt und mit vielen Messerstichen getötet worden.

Verfahren wird nicht ausgesetzt

Die Anwältin des 41-Jährigen beantragte deshalb, das Verfahren vor dem Stader Gericht auszusetzen. Das lehnte das Gericht ab.

Die 16-jährige Hauswirtschaftsschülerin Sonja war im August 1987 nach einem Disko-Besuch erstochen worden. Den Täter konnten die Ermittler damals nicht ausfindig machen. Das gelang Jahre später mit Hilfe von DNA-Spuren, die die Polizei am Tatort sichergestellt hatte. Dank einer neuen Untersuchungstechnik konnten sie den Mann in diesem Sommer überführen.

Der Ausgang des Verfahrens hängt davon ab, ob das Verbrechen als Mord oder Totschlag gewertet wird. Totschlag gilt nach 20 Jahren als verjährt - Mord verjährt nie. (ut/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false