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Moshammer-Prozess: Doppelgänger im Gericht festgenommen

Der "Doppelgänger" von Rudolph Moshammer ist am Dienstag nach seiner Zeugenaussage im Prozess um den Mord an dem Modemacher festgenommen worden. Der Koch aus Passau steht unter dem Verdacht der Falschaussage.

München - Der «Doppelgänger» hatte vor dem Schwurgericht München I behauptet, seinem homosexuell veranlagten Idol binnen zwei Jahren mindestens zehn junge Männer als Gespielen vermittelt zu haben. Auf die Frage nach Namen, Herkunft und exakter Beschreibung blieb er jedoch die Antwort schuldig. Der 62-Jährige, der unter anderem am Rande der Verhandlung Fernsehinterviews gab, konnte auch Moshammers Haus im Münchner Vorort Grünwald nicht korrekt beschreiben.

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte den Zeugen mit der Haartracht und dem Bart nach Moshammers Vorbild vor der Festnahme mehrmals eindringlich gewarnt, sich nicht wichtig zu machen. «Wenn wir Sie bei einer Lüge ertappen, bekommen Sie massive Probleme.»

Auch nach einer Denkpause blieb der Zeuge jedoch dabei, Moshammer habe wiederholt angerufen und gefragt: «Kannst nicht mal wieder Frischfleisch mitbringen?». Zu dem ersten Besuch mit einem Bekannten sei es zufällig gekommen, behauptete der 62-Jährige vor Gericht. Moshammer habe damals gebeten, ihn mit dem jungen Mann allein zu lassen. Der angebliche Bekannte, von dem der Koch jedoch nur einen Vornamen nannte, habe sich dann beklagt, dass er für sexuelle Dienste nur mit 50 Euro entlohnt worden sei.

In dem Prozess ist der Iraker Herisch A. wegen Mordes angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft hat der 25-Jährige den Modemacher in dessen Haus in Grünwald begleitet und ihn im Streit um den Lohn für sexuelle Leistungen umgebracht. (tso/dpa)

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