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Moskau: Mitarbeiterin von Bertelsmann Russland ermordet

Eine leitende Angestellte von Bertelsmann in Russland ist in ihrem Haus nahe Moskau erstochen worden. Die Polizei glaubt nicht an einen Zusammenhang mit ihrer Arbeit für den Medienkonzern.

Eine Verlagsmitarbeiterin von Bertelsmann Russland, wurde mit tödlichen Stichverletzungen in ihrem Landhaus nahe Moskau aufgefunden. Entgegen ersten Angaben der Ermittler handele es sich jedoch nicht um die Vizechefin der russischen Vertretung des deutschen Medienkonzerns, sondern um die Produktionsleiterin eines "sehr kleinen Verlags" der Bertelsmann Media Moskau. Die Polizei habe nun Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen und überprüfe verschiedene mögliche Motive. "Nach vorläufigen Informationen wurde aus dem Haus nichts gestohlen. Die Mordwaffe - ein Sammlerdolch, der dem Opfer gehörte - wurde vom Tatort genommen", hieß es in der Erklärung der Polizei.

"Bis jetzt deutet nichts auf einen Zusammenhang zwischen dem Verbrechen und den Geschäftsaktivitäten in Russland hin", sagte der Konzernsprecher. Der Verlag mit 17 Mitarbeitern und etwa einer Million Euro Umsatz sei eher unbedeutend. Das Haus verlege nur  Bildbände, Ratgeber und Reiseführer und gehöre zur Bertelsmann DirectGroup, die das Bertelsmann Club-Geschäft in 24 Ländern  bündele. Einige Länder, vor allem in Osteuropa, seien mit eigenen Verlagen im Club-Verbund aktiv. Bertelsmann ist einer der weltweit größten Medienkonzerne.

In der Vergangenheit war es in Russland immer wieder zu Morden an Medienvertretern gekommen. So war im vergangenen Oktober die Journalistin und Kreml-Kritikerin Anna Politkowskaja getötet worden. Im Juli 2004 war der damalige Chef der russischen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Forbes", Paul Chlebnikow, auf offener Straße erschossen worden. Laut Schätzungen des Internationalen Journalistenverbands wurden in Russland in den vergangenen 14 Jahren fast 300 Journalisten ermordet, bei mehr als 80 von ihnen habe es einen Zusammenhang mit ihrer Arbeit gegeben. (mit AFP)

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