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Millionärsmesse in Moskau

© dpa

Moskauer Millionärsmesse: Von Finanzkrise keine Spur

Yachten, Privatinseln und Luxusimmobilien - wer auf der Moskauer Millionärsmesse einkaufen geht, muss sich kaum Gedanken über die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise machen. Im Gegenteil: die Luxusbranche verzeichnet ordentliche Wachstumsraten.

Mit einer pompösen Auftaktveranstaltung, Champagner und leichtbekleideten Models wurde am Donnerstagabend die alljährliche Luxusmesse in der russischen Hauptstadt eröffnet. Noch bis zum Sonntag kann Russlands Oberschicht hier Luxusgüter erstehen. Von Finanznot keine Spur: Laut einer Studie der US-Unternehmensberatung Bain and Company wird der Markt für teure Ware in Ländern wie Russland, China, Brasilien und Indien innerhalb der kommenden fünf Jahre um 20 bis 35 Prozent wachsen.

Zu den Highlights der Messe gehört neben einem irischen Schloss für rund 65 Millionen Euro auch eine fast 18 Meter lange Yacht des Unternehmens Nordmarine. "Wir sind optimistisch", sagt Jewgeni Kotschman, der das Luxusschiff mit seinen drei opulenten Schlafzimmern präsentiert. "Das Schiff ist wirklich billig - nur zwei Millionen Euro", beteuert Kotschman. Am Stand der Immobiliengesellschaft Stars Dome aus Dubai herrscht ebenfalls Optimismus. "Diejenigen, die sich das leisten wollen, werden es sich auch immer leisten können", sagt James Lamond, der Villen auf Dubai verkauft. Hier herrsche "Ultra, Ultra, Ultra-Luxus", Finanzkrisen spielten dabei einfach keine Rolle. Dieses Mal will Lamond versuchen, James Bond-Darsteller Daniel Craig eine Villa zu verkaufen.

Hot Pants und Plastikwaffen

Ein paar Stände weiter präsentiert der in Russland beliebte US-Geländewagenbauer Hummer seine neuesten Modelle. Zwei Hostessen in khakifarbenen Hot Pants und weißen T-Shirts posieren mit Sonnenbrillen und Plastikwaffen vor einem schwarzen Modell. Die wüstentauglichen "Panzerschränke auf Rädern" kosten umgerechnet rund 77.000 Euro - die meisten Kunden zahlen bar. "In Russland ist die Marke Hummer zum Statussymbol geworden", sagt Verkaufsleiter Artijom Frolow. "Manche kaufen sich ein Auto sogar unbesehen".

Die Millionärsmesse zählt zu den größten und bekanntesten Luxusmessen der Welt. Im Jahre 2005 fand sie erstmals in Russland statt. Sie ist für alle Besucher offen, wird jedoch meist nur von russischen Millionären und Milliardären aufgesucht. (küs/AFP)

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