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Panorama: Musik: Kommerz: Schnelle Musik, schnelle Drinks

Mit der Stoppuhr in der Hand haben sich Psychologen seit Jahrzehnten bemüht, den Wirkungen von Musikberieselung auf den Konsumenten nachzugehen. 1966 stellten sie fest, dass Kunden einen Supermarkt, in dem laute Musik gespielt wird, schneller wieder verlassen.

Mit der Stoppuhr in der Hand haben sich Psychologen seit Jahrzehnten bemüht, den Wirkungen von Musikberieselung auf den Konsumenten nachzugehen. 1966 stellten sie fest, dass Kunden einen Supermarkt, in dem laute Musik gespielt wird, schneller wieder verlassen. Bei leiser Musik blieben sie 18,5 Minuten, bei lauter nur 17,6 Minuten.

1982 wurde festgestellt, dass langsame Musik (weniger als 73 Taktschläge pro Minute) auch die Bewegung der Konsumenten bremst. Zugleich gaben sie mehr Geld aus. Langsame Musik verlängert auch die Essenszeit. Und bei Studien in der Cafeteria einer Universität wurde festgestellt, dass schnellere Musik zu schnellerem Kauen führt. 4,4 Bissen wurden pro Minute bei flotten Klängen, dagegen nur 3,8 Bissen bei getragener Musik verzehrt. Ähnliches gilt für Drinks, die in einer Bar zu sich genommen werden: je schneller die Musik, umso schneller wird auch getrunken.

Ladenbesitzer können also wählen: schnelle Musik lockt vielleicht mehr Kunden an und stimuliert sie zu rascherem Konsum - aber um den Preis, dass sie das Geschäft auch schneller wieder verlassen und damit weniger Geld ausgeben. Langsame Musik dagegen macht das Geschäft vielleicht einträglicher, aber auch zäher.

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