zum Hauptinhalt
B.B. King (li.) und Barack Obama.

© AFP

Musik statt Wahlkampf: Blues Brothers - Obama singt mit B.B.King

Während die Republikaner sich gegenseitig zerfleischen, singt US-Präsident Barack Obama mit Mick Jagger, B.B. King und anderen Legenden im Weißen Haus. Anlass des Konzerts ist der Black History Month.

Der Präsident ist in diesen Tagen ganz offenkundig in beschwingter Laune. Barack Obama lässt die Nation an seinen Gesangskünsten teilhaben. Beim Blues-Konzert am Dienstagabend im Weißen Haus musste er zunächst ein wenig gebeten werden, aber schließlich griff er zum Mikrofon und sang mit bei „Sweet Home Chicago“, begleitet von B. B. King an der Gitarre. „Come on, baby, don't you want to go“. Seine Stimme klingt voll und geübt. Jeder kann hören, dass Obama gerne singt.

In diesem Fall kommt der Text zudem aus vollem Herzen. Er ist auf Hawaii geboren, doch Chicago ist ihm zur wahren Heimat geworden. Dort hat er seine Frau Michelle kennengelernt, dort haben sie geheiratet, dort wurden die beiden Töchter geboren. Dort steht das Haus, das sie sich dank der Millioneneinnahmen aus seinen Buch-Verkäufen leisten konnten. Und dorthin werden sie nach Ablauf seiner Präsidentschaft zurückkehren.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das Private und das Politische verbindet sich für ihn derzeit. Amerika begeht den „Black History Month“. Unter dem ersten schwarzen Präsidenten der USA wurde vor wenigen Monaten das Memorial für den Bürgerrechtler Martin Luther King am Westufer des Tidal Basin in Washington eingeweiht. Am Mittwochmorgen hielt Obama in unmittelbarer Nähe eine Rede zum Bau des Museums für afroamerikanische Geschichte. Es soll 2015 eröffnen. Und am Abend zuvor hatte die First Family zum Blues-Konzert ins Weiße Haus geladen. Musiklegenden spielten für die 200 Gäste: Mick Jagger, Jeff Beck, B.B. King. Buddy Guy beschwor die Atmosphäre eines Roadhouse herauf, auch wenn die üblichen Attribute wie Neonlicht und der Geruch von abgestandenem Bier und erkalteten Zigarettenstummeln fehlten. „Diese Musik hat eine universale Bedeutung“, dankte Obama. „Jeder Mensch erlebt Freude und Schmerz, Triumph und Trauer in seinem Leben. Der Blues kann all das ausdrücken.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Dann forderte erst Mick Jagger, gekleidet in enge schwarze Hosen und ein kirschrotes Hemd, den Präsidenten zur Gesangseinlage auf. Der zögerte, ließ sich aber von Buddy Guy überzeugen, der auf eine sanftere Art als Mick warb, die jedoch kaum ein Nein zuließ. „Ich hab’ dich längst singen hören. Wer damit anfängt, muss es auch pflegen.“

Das war eine Anspielung auf eine andere Gesangseinlage des Präsidenten. Bei einem Wahlkampfauftritt im Apollo Theatre in New York am 19. Januar sang Obama eine kurze Passage aus „Let’s Stay Together“ von Al Green und löste begeisterten Jubel aus.

Die Auftritte des beschwingten und singenden Präsidenten stehen in Kontrast zum Bild, das die potenziellen republikanischen Gegenkandidaten für die Wahl im Herbst bieten. Sie tragen einen scharfen Kampf um die Nominierung aus. Die persönlichen Angriffe, mit denen sie gegenseitig ihre charakterliche Integrität infrage stellen, machen mehr Schlagzeilen als ihre sachpolitischen Aussagen.

In der Folge sehen die Bürger Obama und seine politische Bilanz jetzt in viel milderem Licht als noch im Herbst 2011. In den Umfragen erhält er erstmals seit langem wieder mehr positive Beurteilungen (48,8 Prozent) als negative (46,8 Prozent). Seine Beliebtheit als Person ist gestiegen. Den direkten Vergleich mit den potenziellen republikanischen Gegnern in Umfragen gewinnt er. Wenn sich das nicht ändert, wird er wohl erst 2016 nach „Sweet Home Chicago“ zurückkehren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false