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Panorama: Nach dem Amoklauf: "Wir denken nur an die Opfer"

Zum Gedenken an die 16 Opfer des Erfurter Schulmassakers kommen die politische Führung Deutschlands und zehntausende Menschen an diesem Freitag zu einem Staatsakt zusammen. Knapp eine Woche nach dem Amoklauf baten die Eltern des 19-jährigen Schützen Robert Steinhäuser, der sich nach der Tat selbst richtete, öffentlich um Verzeihung.

Zum Gedenken an die 16 Opfer des Erfurter Schulmassakers kommen die politische Führung Deutschlands und zehntausende Menschen an diesem Freitag zu einem Staatsakt zusammen. Knapp eine Woche nach dem Amoklauf baten die Eltern des 19-jährigen Schützen Robert Steinhäuser, der sich nach der Tat selbst richtete, öffentlich um Verzeihung.

Bundespräsident Johannes Rau will nach dem Staatsakt bei einem ökumenischen Gottesdienst vor dem Erfurter Dom Angehörigen und Freunden der Ermordeten mit einer Trauerrede Trost spenden. Um Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie die Ministerpräsidenten Bayerns und Thüringens, Edmund Stoiber und Bernhard Vogel, sammeln sich 5000 Schüler und Tausende Bürger aus Thüringen.

In einem offenen Brief schrieben die Eltern und der sechs Jahre ältere Bruder Steinhäusers: "Uns tut es unendlich leid, dass unser Sohn und Bruder so ein entsetzliches Leid über die Opfer und ihre Angehörigen, die Menschen in Erfurt und Thüringen, über ganz Deutschland gebracht hat." An die Angehörigen der Opfer - zwölf Lehrer, zwei Schüler, eine Angestellten des Gutenberg-Gymnasiums und einen Polizisten - richtete die Familie die Worte: "Wir denken nur an die Opfer und sind mit unseren Gedanken bei ihren Familien."

Zum Thema Fotostrecke: Trauer und Fassungslosigkeit in Erfurt Online Spezial: Amoklauf in Erfurt Auch viele Schüler und Lehrer des Gutenberg-Gymnasiums wollen auf dem Domplatz Abschied nehmen. Noch immer versuchen Psychologen, den unmittelbaren Zeugen des Amoklaufs über die traumatischen Erfahrungen hinwegzuhelfen. Thüringer Zeitungen veröffentlichten große Traueranzeigen des Landtags und des Gutenberg-Gymnasiums. "Nichts wird jemals so sein, wie es einmal war", schrieben Lehrer, Schüler und Eltern der Schule. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte der 19-Jährige den Anschlag nach seinem Verweis von der Schule im Oktober 2001 lange geplant. In dem offenen Brief, der die "Thüringer Allgemeine" und die "Thüringische Landeszeitung" druckten, bekannte die Familie Ratlosigkeit: "Seit dieser schrecklichen Tat vom vergangenen Freitag fragen wir uns immer und immer wieder, woher der Hass und die Verzweiflung von Robert kamen und warum wir nicht davon vorher erfahren haben. Wir waren bis zu dieser brutalen Wahnsinnstat eine ganz normale Familie..."

Den ökumenischen Gottesdienst mit Fürbit

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