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Nach Erdbeben: Zehn Millionen Dollar für Chile

Vereinte Nationen helfen und die Marine zieht personelle Konsequenzen aus unzureichender Tsunami-Warnung.

- Die Vereinten Nationen stellen für die Erdbebenopfer in Chile zehn Millionen Dollar (rund 7,4 Millionen Euro) bereit. Das kündigte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach seiner Ankunft in Santiago de Chile am Freitag (Ortszeit) an, wo er mit Präsidentin Michelle Bachelet zusammentraf. Wegen einer missverständlichen Tsunami-Warnung, die mehr Menschen das Leben kostete als das Erdbeben selbst, zog die Marine personelle Konsequenzen.

„Chile leistete besonders großzügig Hilfe für Haiti, als das Land Beistand brauchte“, sagte Ban in der chilenischen Hauptstadt. Nun sei es an der Zeit für die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, den Menschen in Chile beizustehen.

Präsidentin Bachelet sagte, dass die Vereinten Nationen unter anderem Nothilfe, technische und finanzielle Unterstützung zum Wiederaufbau angeboten haben. Ban reiste am Samstag in das am schwersten von dem Beben und dem nachfolgenden Tsunami betroffene Küstengebiet um Concepción und Talcahuano weiter.

Durch das Beben vom vergangenen Samstag kamen mehr als 800 Menschen ums Leben. Die meisten von ihnen wurden aber nicht durch einstürzende Gebäude getötet, sondern starben durch riesige Wellen, die nach dem Beben über die Küste hereinbrachen und vor denen nicht ausreichend gewarnt worden war.

Als Konsequenz aus diesem Versäumnis entließ die Marine am Freitag den Leiter der Ozeanografie-Abteilung, Mariano Rojas. Er habe Präsidentin Bachelet „sehr unklare Informationen“ übermittelt, ob die Warnung vor dem Tsunami aufrechtzuerhalten oder aufzuheben sei, teilte das Militär mit und kündigte eine offizielle Untersuchung an.

An diesem Sonntag soll eine dreitägige nationale Trauer beginnen, um den Menschen zu helfen, die Katastrophe zu verarbeiten. Bachelet rief die Bevölkerung auf, zu diesem Anlass ihre Häuser mit Fahnen zu schmücken. AFP

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