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Obama hielt am Mittwoch eine Rede zur Verschärfung des Waffengesetzes. Auslöser ist ein Kino-Attentat bei dem der Täter 12 Menschen erschoss und über 50 verletzte.

© dpa

Nach Kino-Attentat: Obama kritisiert US-Waffengesetz

Hätte das Kino-Attentat verhindert werden können? Ein Notizblock des Täters soll Aufschluss bringen. Obama äußerte sich kurz nach dem Fund und wagte Kritik am Waffengesetz. Romney hält dagegen.

US-Präsident Barack Obama hat sich nach dem Amoklauf in einem Kino mit zwölf Toten für bessere Kontrollen beim Waffenkauf ausgesprochen. Er gehe davon aus, dass viele Waffenbesitzer mit ihm übereinstimmen würden, dass ein Sturmgewehr in die Hand von Soldaten und nicht in die von Kriminellen gehöre, sagte Obama nach Angaben des Weißen Hauses am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in New Orleans (Louisiana).

Die meisten Waffenbesitzer würden ihm wohl zustimmen, dass alles getan werden müsse, um Kriminelle vom Erwerb von Waffen abzuhalten, sagte Obama. Geistig Verwirrte sollten nicht so leicht an Waffen kommen können.

Er arbeite weiter mit Mitgliedern beider Parteien, religiösen Gruppen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, um zu einem Konsens über die Reduzierung der Gewalt zu kommen. Das beziehe sich nicht nur auf die Gewalt mit Waffen. Gewalt suche die größten Städte und die kleinsten Orte heim, sagte Obama. Sie töte Amerikaner jeden Alters und unterschiedlichster Herkunft.

Romney hingegen sagte am Mittwoch dem Fernsehsender NBC, der mutmaßliche Schütze viele seiner Waffen illegal erworben habe. „Diese Person hätte keine Waffen oder Bomben haben dürfen“, erklärte Romney. Der Verdächtige habe mit dem Besitz vieler seiner Waffen bereits gegen das Gesetz verstoßen.

Die drei Waffen, mit denen der Mann in das Kino in Aurora kam, hatte er allerdings legal gekauft. Holmes bestand alle notwendigen Überprüfungen.

Video: Obama spricht über Verschärfung des Waffengesetzes

Der 24 Jahre alte James Holmes soll bei einer „Batman“-Kinopremiere in Colorado zwölf Menschen getötet haben. Bei dem Überfall soll er in dem Kino mit einem Sturmgewehr, einer Schrotflinte und zwei Glock-Pistolen um sich geschossen haben.

Neue Funde in diesem Fall lassen nun jedoch aufhorchen. Der Amokschütze von Aurora hat nach US-Medienberichten vor der Tat ein Notizbuch mit Mordgedanken an einen Psychiater geschickt. Der Fernsehsender Fox News berichtete am Mittwoch, das Paket sei an einen Psychiater der Universität von Colorado adressiert gewesen. Es enthalte Skizzen von Figuren, die erschossen werden, und die schriftliche Beschreibung eines bevorstehenden Angriffs. Fox News berichtete weiter, das Paket sei spätestens am 12. Juli in der Poststelle der Universität eingegangen und sei erst am Montag entdeckt worden - drei Tage nach der Tat.

Bildergalerie: Kino-Attentat in Denver

Es war nicht klar, ob der Verdächtige bereits zuvor Kontakt zu dem Adressaten hatte. NBC News berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen, der Verdächtige habe die Ermittler auf das Paket hingewiesen.

Die Universität von Colorado bestätigte den Eingang eines verdächtigen Pakets. Es sei den Behörden übergeben worden. Zum Inhalt und zum Absender wollte sich die Hochschule nicht äußern

Sechs Tage nach dem Amoklauf wurde am Mittwoch unterdessen das erste Opfer zu Grabe getragen. Unter den rund 150 Trauergästen in einer Kirche in Denver waren auch Colorados Gouverneur John Hickenlooper und Auroras Bürgermeister Steve Hogan. Am Eingang der Kirche war ein großes Porträt des 51-jährigen Toten aufgestellt, viele Gäste legten Blumen nieder. Seine beiden Kinder hatten den Amoklauf unverletzt überlebt. (dpa/dapd)

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