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Christandl

© ddp

Nach Skiunfall: Rote Rosen als letzter Gruß

Die beim Skiunfall mit Ministerpräsident Dieter Althaus getötete Beata Christandl wurde beigesetzt. 300 Trauergäste nahmen Abschied von der Verunglückten.

Auf einem schroffen, kargen Felsen thront die Riegersburg hoch über dem gleichnamigen Ort in der Oststeiermark. Auf halber Höhe ins Tal liegen mit malerischem Blick auf die Umgebung die Pfarrkirche und der Gemeindefriedhof. Rund zehn Gehminuten um den Burgberg herum liegen zwischen beiden Orten, die die 300 Trauergäste bei der Beerdigung von Beata Christandl gestern gegen halb drei Uhr zurücklegen mussten. Die am Neujahrstag bei einem Skiunfall mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus tödlich verunglückte 41-jährige gebürtige Slowakin wurde hier gestern unter großer Anteilnahme der Riegersburger Bevölkerung beigesetzt.

Die Totengedenkmesse wurde vom Ortspfarrer und einem deutschen Geistlichen gehalten. Unter den Trauergästen waren auch die stellvertretende thüringische Ministerpräsidentin Birgit Diezel (CDU), die vom stellvertretenden steierischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) begleitet wurde. Auch die Ehefrau des thüringischen Ministerpräsidenten, Katharina Althaus, war bei der Beisetzung.

Die Beisetzung, zu deren Gottesdienst die vielen angereisten Journalisten nicht zugelassen waren, wurde auch von einem großen Polizieiaufgebot begleitet.

Gegen drei Uhr senkte sich dann der Sarg in das Grab unmittelbar an der Friedhofsmauer, hinter der dann der Blick ins Tal fällt. Ein langer Zug von Trauergästen hatte den Sarg von Beata Christandl auf ihrem letzten Weg zwischen der Kirche und der Grabstätte begleitet, darunter auch zwei Dutzend Soldaten des Bundesheeres. Der Ehemann der Verstorbenen hatte Österreich bei der Nato in den USA vertreten. Daher wohnte das Ehepaar mit ihrem gemeisamen einjährigen Kind und den drei Kindern aus Bernhard Christandls erster Ehe in den USA. Er schritt im Trauerzug in der ersten Reihe mit einem Bund roter Rosen in der Hand als letzten Gruß für seine Frau.

Die Blutprobe von Dieter Althaus, die Aufschluss über einen möglichen Alkoholkonsum geben könnte, ist inzwischen untersucht worden. Das Ergebnis wird aber nach Angaben des Sprechers der Leobener Staatsanwaltschaft, Walter Plöbst, vorerst nicht bekannt gegeben. Grund seien die noch laufenden Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung. Man werde in etwa vier Wochen die Erhebungen abschließen können, bis dahin seien auch die Gutachten eingelangt. Frühestens dann werde es eine Pressekonferenz über die Ergebnisse in Leoben geben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Dann wird es außer um die Alkoholfrage auch um die anderen Ergebnisse der Ermittlungen gehen. Noch immer ist unklar, wie der Unfall genau abgelaufen ist. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft gab auch keine Auskunft darüber, was der Zeuge beobachtet hat.

Zu Spekulationen, wonach Althaus in die Piste eingefahren sein soll, auf der ihm die Frau entgegenkam, nahm die Staatsanwaltschaft nicht Stellung. Es könne aber keine Rede davon sein, dass die beiden Unfallopfer durch den Aufprall meterhoch durch die Luft geflogen seien, sagte der Sprecher.

Beide Unfallbeteiligten seien seitwärts voneinander weg auf die Piste geschleudert worden. Ferner habe der Zeuge, der sich nach dem Unfall gemeldet hatte, nur den unmittelbaren Zusammenstoß selbst beobachtet.

Bekannt gegeben wurde nur das Obduktionsergebnis von Beata Christandl. Sie hat laut Staatsanwaltschaft bei der Kollision mehrfache tödliche Schädelverletzungen erlitten.

Ingo Hasewend

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