zum Hauptinhalt

Nach tödlicher Attacke in Neuss: Polizei fordert mehr Sicherheit für Jobcenter-Mitarbeiter

Die aggressive Stimmung in Jobcentern nimmt zu, sagt die Gewerkschaft der Polizei. Um mehr Sicherheit für die Mitarbeiter zu gewährleisten, schlägt der Gewerkschaftsvorsitzende unter anderem ein Deeskalationstraining vor.

Nach der tödlichen Messerattacke auf eine Arbeitsvermittlerin in Neuss will die Gewerkschaft der Polizei Deeskalationstrainings für Mitarbeiter von Jobcentern anbieten. Der Gewerkschaftsvorsitzende Bernhard Witthaut wies darüber hinaus auf eine zunehmend aggressive Stimmung in den Jobcentern hin. „Wir werden immer wieder zu polizeilichen Einsätzen gerufen, weil Mitarbeiter bedroht werden.“ Weitere Erkenntnisse zur Bluttat sollen am heutigen Donnerstag in Neuss bekannt gegeben werden.

Der Messerangriff auf eine 32-jährige Arbeitsvermittlerin in einem Jobcenter in Neuss am Mittwoch hatte eine Debatte über eine zunehmende Verrohung des Umgangs in Jobcentern sowie die Sicherheitssituation der Mitarbeiter ausgelöst. Ein 52-Jähriger soll die Tat begangen haben.

Witthaut betonte, bessere Technik in den Ämtern könnte die Sicherheit erhöhen. „Auch Alarmknöpfe oder Kameraüberwachung sind Maßnahmen, über die man nachdenken muss“, sagte der ausgebildete Polizeikommissar. Zudem riet er Mitarbeitern, nie mit Kunden unter vier Augen zu sein: „Man sollte als Mitarbeiter nie allein im Zimmer sitzen, immer zu zweit oder zu dritt oder in einem Großraumbüro, wenn das aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geht.“

Staatsanwältin Britta Zur und der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Guido Adler, sollen heute in Neuss Stellung nehmen und über neue Erkenntnisse berichten.

(dapd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false