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Sternekoch Robuchon 2014 in Las Vegas.

© Ethan Miller/AFP

Nachruf: Kochgenie mit deutscher Strenge

Der Küchenchef Joël Robuchon ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Er sammelte 32 Michelin-Sterne in aller Welt.

Mit einem ganz einfachen Gericht Weltruhm erlangen – das schaffen nur die allergrößten Köche. Der Franzose Joël Robuchon war einer von ihnen. Sein Püree aus La-Ratte-Kartoffeln, mit Milch und viel, sehr viel Butter schaumig geschlagen, ist eine Branchenlegende, das Vermächtnis eines Kochs, der zusammen mit Alain Ducasse die Generation nach Bocuse dominierte.

Beste Produkte, dazu extrem verfeinerte Kochtechnik, die nichts auf den Teller kommen ließ, was nicht absolut optimal schmeckte – das war seine Welt. Die „Molekularküche“ mit ihren Tricks, die nach seiner einflussreichsten Zeit kam, lehnte er dagegen kategorisch ab.

Er war der erfolgreichste Küchenchef der Welt

Im Pariser „Jamin“ brachte es Robuchon 1984 erstmals auf drei Michelin-Sterne. Später verwarf er diese extrem aufwendige Luxusküche und entwickelte das Konzept der lockeren „Ateliers“. Doch der große Name wirkte fort. Mit weiteren Restaurants in Las Vegas, Tokio, New York und London sammelte er sagenhafte 32 Michelin-Sterne, weit mehr als jeder andere Küchenchef der Welt.

Wie das gehe? „Man sagt mir eine deutsche Strenge nach“, antwortete er in einem Interview, „das gefällt mir“. Auch über seine Henkersmahlzeit gab er dabei Auskunft: „Im Moment hätte ich Lust auf diese leckere Currywurst aus Berlin.“

Am Montag ist Joël Robuchon im Alter von 73 Jahren an Krebs gestorben – in Genf.

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