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ISS

© dpa

Nasa: Astronauten montieren letztes Sonnensegel der ISS

Sechs Stunden Schwerstarbeit im All: Bei einem Außeneinsatz haben zwei Astronauten der US-Raumfähre Discovery an der Internationalen Raumstation das vierte und letzte Sonnensegel montiert. Fortan können sechs statt nur drei Astronauten in der ISS leben.

Mit dem vierten Sonnensegel wird die Energieleistung der Internationalen Raumstation (ISS) auf 120 Kilowatt heraufgesetzt. Die Astronauten Steve Swanson und Richard Arnold kehrten nach Angaben der Nasa in der Nacht zum Freitag 23 Minuten vor dem Plan in die ISS zurück. Der Außeneinsatz wurde nach sechs Stunden und sieben Minuten erfolgreich abgeschlossen.

Swanson und Arnold montierten zunächst einen Stahlträger vom Typ S6. Darauf wird das doppelte Sonnensegel mit jeweils 35 Meter Länge und 11,58 Meter Breite aufgebaut, das aus 32.800 Solarzellen besteht. Für die Montage des Stahlträgers benötigten die Astronauten zwei Stunden. Anschließend brachten sie die Verkabelungen und die Sonnensegelelemente an, die wie eine Ziehharmonika aufgebaut sind. Die Endmontage der Segel wurde von der Nasa für Freitag 15:58 Uhr angekündigt.

Raumlabor Columbus mit voller Leistung

Bislang hatte die ISS eine Energieleistung von 90 Kilowatt. Mit dem neuen Sonnensegel wird die Leistung auf den Endstand von 120 Kilowatt erhöht, die für den Vollbetrieb des europäischen Raumlabors Columbus und des japanischen Labors Kibo benötigt werden. Zudem können ab dem Monat Mai statt bislang drei insgesamt sechs Astronauten in der ISS leben. 120 Kilowatt entsprechen dem Energieverbrauch von 50 Häusern. Das neue Bauelement, das ein Gesamtgewicht von 14 Tonnen hat, wurde von der Discovery mit der jüngsten Mission ins All gebracht.

Die Discovery hatte am Dienstagabend an der ISS festgemacht, am Mittwoch hatte die Besatzung der ISS das neue Bauelement mit einem Roboterarm aus der Raumfähre gezogen. Verläuft die Mission weiter planmäßig, wird die Discovery am 28. März um 13:42 Uhr (Ortszeit) nach 13-tägiger Mission am Kennedy Space Center landen. Bis September 2010 sind insgesamt noch neun Shuttle-Missionen zur ISS geplant. An der Internationalen Raumstation, deren Gesamtkosten auf 100 Milliarden Dollar veranschlagt sind, beteiligen sich 16 Länder. (küs/AFP)

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