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Panorama: Nasa: Odyssee 2001 - zum Mars

Bei der Nasa gibt man sich betont gelassen. Unter den Wissenschaftlern und Technikern könne er keine Angst spüren, meint Projektleiter George Pace.

Von Rainer Kayser, dpa

Bei der Nasa gibt man sich betont gelassen. Unter den Wissenschaftlern und Technikern könne er keine Angst spüren, meint Projektleiter George Pace. Doch für die amerikanische Raumfahrtbehörde steht mit dem für heute gegen 17 Uhr geplanten Start der Raumsonde "2001 Mars Odyssey" einiges auf dem Spiel: Nach dem spektakulären Fehlschlag von gleich zwei Marsmissionen im Jahr 1999 braucht die Nasa dringend einen Erfolg - andernfalls könnte das Marsprogramm der Amerikaner um Jahre zurückgeworfen werden.

Damals verglühte der "Mars Climate Observer" in der Atmosphäre des Planeten - weil die Techniker bei ihren Berechnungen die Maßeinheiten verwechselt hatten. Drei Monate später zerschellte der "Mars Polar Lander" auf der Oberfläche - vermutlich hatte der Bordcomputer die Bremstriebwerke zu früh abgeschaltet. Doch, so Pace, man habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, noch nie sei eine Raumsonde so intensiv getestet und überprüft worden wie "Odyssey". Nicht an die Misserfolge von 1999, sondern an den Erfolg des "Global Surveyors" soll angeknüpft werden, der seit März 1998 den roten Planeten umkreist und eine vollständige, metergenaue Kartierung der Oberfläche geliefert hat. Nach einer 644 Millionen Kilometer langen Reise wird "Odyssey" am 20. Oktober ihr Ziel erreichen und, wenn alles gut geht, in eine elliptische Umlaufbahn um den Mars einschwenken. Zwei Jahre lang soll die Sonde dann ihre empfindlichen Instrumente auf die Oberfläche und die kosmische Umgebung des roten Planeten richten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen, ob es unter der Marsoberfläche Wasser gibt, und ob auf dem Mars Leben entstanden sein könnte. Grafik: Flug zum Mars Mit Hilfe eines Gamma- und Neutronenspektrometers wollen die Forscher aus der Umlaufbahn die chemische Zusammensetzung der Marsoberfläche analysieren. Durch den Einschlag hochenergetischer Teilchen, die von der Sonne und aus den Tiefen des Alls kommen, sendet der Marsboden ständig Neutronen und Gammastrahlung aus. Aus der Energieverteilung dieser Strahlung können die Wissenschaftler ablesen, welche Elemente auf der Marsoberfläche vorkommen. Außerdem können die Wissenschaftler in jenen Strukturen auf der Marsoberfläche, die wie ausgetrocknete Flussläufe aussehen, nach den typischen Mineralien Ausschau halten, die Wasser hinterlässt.

Einige Marsforscher vermuten, dass es auf dem Nachbarplaneten geologisch aktive Gebiete mit heißen Quellen gibt, in denen sich primitive Lebensformen erhalten haben könnten.

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