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Naturkatastrophe: Philippinen rüsten sich für Taifuns "Parma"

Erneute Gefahr für die Philippinen: Nach dem Taifun Ketsana bewegt sich nun die Unwetterfront Parma auf den Inselstaat zu. Südlich der Insel Samoa bebte wieder die See.

Die Philippinen bereiten sich auf die Ankunft des neuen Taifuns Parma vor. Am Freitag brachten die Helfer auf der Insel Luzon im Norden hunderte Menschen in Sicherheit. Als erstes mussten alle, die in der Nähe von Flussufern und in Niederungen leben, ihre Häuser verlassen.

Verteidigungsminister Gilberto Teodoro forderte die Einwohner auf, sich an die Anweisungen zu halten. "Niemand (der sich jetzt weigert zu gehen) sollte erwarten, dass andere ihr Leben riskieren, um sie später zu retten", sagte er. Insgesamt 32 Provinzen im Norden und Osten des Landes wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Erst vor einer Woche war der Tropensturm Ketsana über der philippinischen Hauptstadt Manila und den umliegenden Provinzen niedergegangen. Verheerende Regenfälle führten dort zu den schlimmsten Überschwemmungen seit 40 Jahren, mehr als 290 Menschen starben. In Vietnam und Kambodscha starben durch Ketsana mindestens 119 Menschen.

Experten rechnen damit, dass Parma noch gefährlicher ist. Meteorologen schätzten die Windgeschwindigkeiten im Wirbel des Taifuns auf 195 Stundenkilometer. Der Sturm hielt auf die Nordostküste zu und wird Berechnungen zufolge am Samstagmittag die Insel Luzon erreichen.

Auf der indonesischen Insel Sumatra suchen die Rettungskräfte unterdessen nach dem schweren Erdbeben vom Mittwoch rund um die Uhr nach Überlebenden. In der verwüsteten Großstadt Padang durchsuchten die Helfer in der Nacht die Trümmer mit Baggern, teilweise auch mit bloßen Händen. Für ihren Einsatz fehlt es an schweren Geräten, um tonnenweise Beton und Geröll beiseite zu räumen. "Wir brauchen dringend mehr Maschinen, weil immer noch viele Leute unter den Trümmern eingeklemmt sind", sagte Zul Ariman, Chef der Suchtrupps in der betroffenen Region West Sumatra.

Das Wohlfahrtsministerium gab die offizielle Totenzahl am Freitag mit 777 an und sprach von 2100 teils lebensgefährlich Verletzten. Die UN gehen von 1100 Toten aus. Es sei zu befürchten, dass unter den Trümmern eingestürzter Gebäude noch Tausende Menschen begraben seien, sagte UN-Hilfskoordinator John Holmes. In Padang sind Hunderte Gebäude eingestürzt oder beschädigt, darunter das fünfstöckige Ambacang-Hotel, unter dem die Helfer noch Dutzende Menschen vermuten. Aus Angst vor weiteren Nachbeben verbrachten Tausende Einwohner die zweite Nacht in Folge im Freien. Sie bauten sich mit Plastikplanen und Zelten notdürftige Unterstände.

In der Region um das von einem Tsunami heimgesuchte Samoa bebte derweil erneut die Erde. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte erreichte der Erdstoß eine Stärke von 6,3. Das Epizentrum lag südlich der Tonga-Inseln. Berichte über Schäden gab es bislang keine. Bei den am Dienstag von einem Seebeben ausgelösten Flutwellen kamen auf Samoa 149, auf Amerikanisch-Samoa 31 und auf Tonga neun Menschen ums Leben.

Die Weltbank kündigte den Philippinen, Indonesien und Samoa schnelle Hilfe an. Die Weltbank habe einen Hilfstopf, um von solchen Naturkatastrophen betroffenen Länder unter die Arme zu greifen. "Wir sind daher in der Lage, den Ländern (...) schnell Unterstützung bei der Katastrophenbekämpfung und beim Wiederaufbau zu geben", sagte er. Die Weltbank sei zudem dabei, weitere Gelder einzusammeln.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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