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Naturschutz: Simbabwe darf Elfenbein nach China verkaufen

China und Japan dürfen 108 Tonnen Elfenbein aus Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe kaufen. Der ständige Ausschuss des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) hat am Dienstag in Genf nach einer zweistündigen Debatte beschlossen, China als zweiten legalen Markt neben Japan für den einmaligen Ausverkauf zuzulassen.

Dass Simbabwe, trotz aller Bemühungen, das Land nach der durch Gewalt erzwungenen Wiederwahl des Präsidenten Robert Mugabe politisch zu isolieren, zu den Nutznießern gehört, störte nur Großbritannien und die Umweltgruppe Pro Wildlife. „Darüber wurde nicht einmal mehr abgestimmt“, sagte Sandra Altherr von Pro Wildlife dem Tagesspiegel.

Simbabwe darf 3756 Kilogramm Elfenbein verkaufen. Nach Altherrs Informationen ist Japan bereit bis zu 500 Dollar pro Kilogramm dafür zu bieten, das wären knapp zwei Millionen Dollar, die nach den Vorgaben von Cites in den Naturschutz investiert werden müssen. „Doch wer kann das derzeit kontrollieren“, fragt die grüne Bundestagsabgeordnete Uschi Eid. Tom Milliken, der in Simbabwes Hauptstadt Harare für Cites ein Elefanten-Informationssystem betreut, sagte dem Tagesspiegel dagegen: „Es gibt immer noch engagierte Bedienstete, die trotz allem einen sehr guten Job machen.“

China, der größte Markt für illegal gehandeltes Elfenbein, habe seine Kontrollen deutlich verbessert, sagt Milliken. Das Land sei in der Lage, den „legalen heimischen Markt besser nachzuverfolgen als viele Europäer“. Dagegen argumentiert Altherr: „Das heizt den Schmuggel weiter an.“ Schon heute würden jährlich 20 000 afrikanische Elefanten gewildert. Das Bundesumweltministerium lobte die Cites-Entscheidung. deh

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