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Neapel: Drei Bluttaten binnen 24 Stunden

Nach drei Bluttaten binnen 24 Stunden hat der Gouverneur der süditalienischen Region Neapel Alarm geschlagen und eine Verstärkung der Polizeikräfte gefordert. "Wir sitzen auf einem Vulkan", warnte Antonio Bassolina in der Tageszeitung "La Repubblica".

Rom - Die "besten Kräfte" des Landes müssten in den Kampf gegen die neapolitanische Mafiaorganisation Camorra geschickt werden, Staatsanwaltschaft und Polizei bräuchten bessere Mittel.

Am Freitagabend hatte der Besitzer eines Tabakladens in der Region Neapel einen bewaffneten Angreifer getötet und dessen Komplizen schwer verletzt, als die Gangster ihm seine Tageseinnahmen rauben wollten. Am Samstagabend hatte ein maskierter Angreifer eine 63-jährige Drogendealerin erschossen. Der zur Camorra gehörende Ehemann der Frau und beide Söhne waren bereits vor längerer Zeit ermordet worden.

Kurze Zeit später hatte ein 16-Jähriger den Ex-Freund seiner Freundin aus Eifersucht erstochen. Der Mord hatte zwar nichts mit der Camorra zu tun, trug aber zum allgemeinen Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung bei. Nach Polizeischätzungen gehören rund 4000 Bewohner von Neapel und Umgebung einem der verschiedenen Camorra-Clans an. In der Region liegt die Arbeitslosigkeit bei knapp 25 Prozent, landesweit dagegen nur bei sieben Prozent. Unter den 25- bis 29-jährigen Bewohnern der Provinz Neapel sind gar 53 Prozent arbeitslos. (tso/AFP)

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