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© ddp

Negativ-Preis von Lehrern: Dieter Bohlen bekommt "Nassen Schwamm"

Setzen, sechs! Pädagogen haben Dieter Bohlen jetzt einen Rüffel erteilt. Mit seiner Tätigkeit in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" erniedrigere er Jugendliche und raube ihnen ihre Ideale.

Dieter Bohlen erhält in diesem Jahr den "Nassen Schwamm" der Pädagogenorganisation Verband Bildung und Erziehung (VBE). Die Lehrer "würdigten" damit Bohlen als "gesellschaftlichen Dauer-Tiefschläger des Jahres 2007", sagte VBE-Chef Ludwig Eckinger. Vor einem Millionenpublikum habe der 54-Jährige "die Lust an Erniedrigung kultiviert, mediale Brutalität zelebriert und die Grundregeln demokratischen Zusammenlebens missachtet", begründete Eckinger die Verleihung des Negativ-Preises, den die zweitgrößte deutsche Lehrerorganisation an diesem Montag zum vierten Mal vergibt.

Mit seiner Juryarbeit in der Sendung "Deutschland sucht den Superstar" schinde Bohlen "Quote für einen Sender auf Kosten Jugendlicher, die noch zwischen Ideal und Illusion schwanken und es als tough ansehen, um jeden Preis in die imaginäre Welt einer Fernseh-Community zu kommen", sagte Eckinger weiter. Solche Negativvorbilder würden die Erziehungsarbeit von Eltern wie Lehrern erschweren. Eckinger: "Denn das wichtigste Ziel in Unterricht und Erziehung bleibt nach wie vor, Mündigkeit und Emanzipation im Sinne einer selbstbestimmten Lebensgestaltung zu erreichen."

Vor Bohlen hatten der frühere Berliner Schulsenator Klaus Böger, der Berliner FU-Präsident Dieter Lenzen sowie die EU-Kommissarin Viviane Reding den "Nassen Schwamm" der Lehrer erhalten. (ut/dpa)

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