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Nettie Stevens im Google Doodle: Nicht der Penis macht den Unterschied

Nettie Stevens war Wissenschaftlerin und hat einen wichtigen Beitrag zur Geschlechterforschung geliefert. Deshalb ehrt Google die Forscherin heute in einem Doodle. Was macht den Unterschied zwischen Mann und Frau aus? Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit der amerikanischen Genetikerin.

Nettie Stevens war die erste, die den Unterschied zwischen Mann und Frau erkannte. Nein, es sind nicht die Mario Barth-Merkmale wie "Männer parken gut ein" und "Frauen machen sich die Haare schön". Nettie Stevens war Genetikerin und fand als erste das heraus, was jeder von uns im Biologie-Unterricht lernt: die Bedeutung von X- und Y-Chromosomen. Die sind verantwortlich für die Geschlechtervererbung. Jede Zelle der Frau enthält (neben 44 gleichen Chromosomen) zwei X-Chromosomen, bei den Männern hingegen befinden sich ein X-  und ein Y-Chromosom in den Zellen. Mit dieser Entdeckung leistete die US-Amerikanerin einen wichtigen Beitrag zur Geschlechterforschung.

Bei einigen Lebewesen wird das Geschlecht übrigens nicht nur genetisch, sondern auch durch Umwelteinflüsse bestimmt. Bei Mississippi-Alligatoren ist die Brut-Temperatur der Schlüssel zum Geschlecht: bei 30 Grad Celsius werden es meistens Weibchen, bei etwa 34 Grad Celsius Männchen. Bei Menschen hingegen passiert die Geschlechterbestimmung rein zufällig.

Nettie Stevens im Google Doodle

Google würdigt die Wissenschaftlerin heute mit einem Doodle; zu sehen ist Nettie Stevens bei der Arbeit, an einem ihrer wichtigsten Werkzeuge: dem Mikroskop. Damit machte sie ihre größte Entdeckung: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm eine Fruchtfliege unter ihrem Mikroskop Platz. Im Zellkern der Fliege entdecke Stevens das X- bzw. Y- Chromosom und ging damit in die Geschichte der Geschlechterforschung ein. Einen Nobelpreis gewann die Wissenschaftlerin damit nicht, den gewann jemand mit einem Y-Chromosom: Ihr Lehrer, der Zoologe und Genetiker T.H. Morgan, der die Struktur der Chromosomen erklärte. Wie wertvoll die Arbeit von Stevens für ihn und die Forschung war, zeigt sein Nachruf auf die an Brustkrebs verstorbene Biologin:

"Moderne zytologische Forschung bring eine Komplexität des Details mit sich, die nur der Spezialist alleine wahrnehmen kann; aber Miss Stevens leistete einen bedeutenden Beitrag und ihre Arbeit wird deswegen niemals vergessen werden, da ihre minutiösen, detaillierten Forschungsergebnisse in das Gesamtbild des Forschungsobjektes eingefügt wurden."

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