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Das Image aufgehübscht. Carsten Maschmeyer, Veronica Ferres.

© dpa

Neues Buch: Maschmeyers Ratschläge: Hinterhältig – und lehrreich

Am Montag erscheint Carsten Maschmeyers Buch „Selfmade“. Darin gibt es viele Tricks zur Manipulation von Menschen. Der Freund von Ex-Bundespräsident Christian Wulff verrät außerdem, wie man reich wird.

Von Andreas Oswald

Wenn sein Name genannt wird, ist meist Ärger im Spiel. Carsten Maschmeyer, Gründer des Finanzvertriebs AWD, wird mit Drückerkolonnen in Verbindung gebracht, die Anlegern unter dem Vorwand, ihre Finanzen zu optimieren, Verträge andrehen, an denen vor allem die Provision attraktiv ist. Tausende Anleger, die sich geprellt fühlen, klagen vor Gericht. Maschmeyer wurde auch im Zusammenhang mit dem Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff genannt.

Partnerin Veronica Ferres hat dieses Bild etwas aufgehübscht. Und nach wie vor gibt es viele Leute, die Maschmeyer nur allzu gern ihr Geld anvertrauen würden, auf dass es sich mehre. Heute erscheint sein Buch „Selfmade – erfolg reich leben“. Darin will er die Öffentlichkeit teilhaben lassen an seiner Erfolgsformel.

Das Buch ist ein Ratgeber wie Hunderte andere, die es gibt. Die dem Leser erklären, wie er denken soll, fühlen und rechnen soll, so dass sich Erfolg und Reichtum einstellten. Bei Maschmeyer steht nichts anderes drin, als in anderen Coaching-Büchern, und da, wo diese Recht haben, hat er wohl auch Recht.

Sehen Sie in Bildern wie Maschmeyers Welt funktioniert:

Es ist ein gutes Buch. Der Mensch soll innerlich wachsen, nicht immer an sich selber denken, mutig sein und positiv. Und er soll vor allem eines vermeiden: Schulden. Das hämmert es immer wieder ein. Schulden abbezahlen, Kreditkarten nur im Ausnahmefall verwenden, jeden Monat einen Teil des Einkommens beiseitelegen, sparen. Kosten reduzieren, keine Konsumentenkredite aufnehmen. Vermögenswerte bilden, keine Verbindlichkeiten. Also Aktien kaufen und nicht eine Eigentumswohnung, in der man selber lebt und jahrzehntelang Zinsen zahlen muss.

Damit hat Maschmeyer wahrscheinlich Recht. Mit Aktien meint er allerdings Aktienfonds. Und die, das ist bekannt, bringen die berühmten Provisionen. Maschmeyer verrät Tricks, mit denen man bei anderen Menschen Vertrauen erwirbt, nicht zuletzt, wenn es darum geht, ihnen Verträge zu verkaufen. Insofern kann das Buch auch eine Immunisierung bewirken, weil der Leser künftig erkennt, wenn er in kommerzieller Absicht manipuliert wird.

Der Autor verrät, wie er absichtlich Menschen „Beziehungsschulden“ aufbürdet, damit diese sich mit einem Gefallen revanchieren wollen, wenn er es braucht. All das ist hinterhältig und gerade deshalb lehrreich.

Carsten Maschmeyer, „Selfmade“, Verlag Ariston, 19,90 Euro.

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