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Niederlande: Mutter soll ihre Babys getötet haben

Eine 25-jährige Frau in Friesland wird verdächtigt, vier von ihr geborene Babys getötet zu haben. Sie wurde inzwischen festgenommen.

25-Jährige in Niederlanden soll vier Babys getötet haben - Sterbliche Überreste von Neugeborenen auf Speicher entdeckt (mit Fund weiterer Babyleiche) FOTO = Den Haag, 6. August (AFP) - Eine Woche nach dem grausigen Fund von acht Babyleichen in Nordfrankreich gibt es in den Niederlanden einen ähnlichen Fall. Eine 25-jährige Frau aus der nördlichen Provinz Friesland wird verdächtigt, vier von ihr geborene Babys getötet zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Ein Zeuge hatte die Polizei darauf aufmerksam gemacht, dass die Frau trotz mehrerer Schwangerschaften keine Kinder habe.

Eine 25-jährige Frau aus Nij Beets sei am Mittwoch unter dem Verdacht des Kindsmordes festgenommen worden, sagte die Staatsanwältin von Leeuwaarden, Annette Bronsvoort, bei einer Pressekonferenz. Nach einem Geständnis der Verdächtigen hätten die Ermittler die sterblichen Überreste von drei Neugeborenen gefunden. Sie waren demnach in drei Koffern auf dem Dachboden des Hauses versteckt, das die 25-Jährige gemeinsam mit ihren Eltern bewohnt.

Später teilte die Staatsanwaltschaft Leeuwaarden mit, dass ein vierter Koffer ebenfalls eine Babyleiche enthalten habe. Eine Autopsie solle nun klären, woran die Säuglings starben und ob es sich um Totgeburten handelte. Wie der Polizeichef von Friesland, Wim van Essen, sagte, waren die Ermittler durch eine Zeugenaussage auf den Fall aufmerksam geworden, wonach die Verdächtige schon mehrfach schwanger gewesen sei, aber keine Kinder bei sich leben habe. Die 25-Jährige habe zunächst angegeben, ihre Babys zur Adoption freigegeben zu haben.

Da sie diese Aussage nicht mit entsprechenden Dokumenten belegen konnte, sei sie festgenommen worden. Laut Van Essen gab die Frau später zu, zwischen 2002 und Anfang 2010 drei Kinder zur Welt gebracht zu haben und diese in Koffern auf dem Speicher „aufzubewahren“.

Die Eltern der jungen Frau gaben an, nichts von den Schwangerschaften ihrer Tochter gewusst zu haben. Sie würden nicht als Verdächtige eingestuft, sagte Polizeichef Van Essen. Für die 25-Jährige ordnete ein Richter am Freitag eine Verlängerung der Untersuchungshaft um zwei Wochen an.

Die Bürgermeisterin der Gemeinde Opsterland, zu der Nij Beets gehört, äußerte sich „sehr schockiert“ über die Vorwürfe. „Es sind so viele Fragen offen“, sagte Francisca Ravestein. Im nordfranzösischen Dörfchen Villers-au-Tertre war am Mittwoch vergangener Woche ein Paar festgenommen worden, nachdem die Polizei die sterblichen Überreste von acht Babys gefunden hatte. Der Frau wurde Kindsmord zur Last gelegt, der Mann hatte die Schwangerschaft angeblich nicht bemerkt. AFP

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