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Panorama: Notiert: Zwei englische Häftlinge entlassen wegen 900 Jahre altem Gesetz

Gnade. Zwei Häftlinge sind in Großbritannien nach einem 900 Jahre alten königlichen Gnadenerlass frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden, weil sie einem von einem wild gewordenen Keiler angegriffenen Wachmann das Leben gerettet haben.

Gnade. Zwei Häftlinge sind in Großbritannien nach einem 900 Jahre alten königlichen Gnadenerlass frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden, weil sie einem von einem wild gewordenen Keiler angegriffenen Wachmann das Leben gerettet haben. Wie die Zeitung "Independent" am Dienstag berichtete, wäre der Wärter und Leiter des Bauernhofes in der Prescoed-Haftanstalt im Süden von Wales ohne die Erste Hilfe der beiden Gefangenen verblutet. Das tobende Wildschwein hatte dem Gefängnismitarbeiter eine klaffende Wunde ins Bein gerissen, als dieser den Keiler von seiner Sau trennte, um ihm die Hauer zu stutzen. Das Tier drehte durch, als es einen anderen Keiler im Nachbarstall erblickte, den es als Rivalen betrachtete. Es nahm den störenden Wärter auf die Hauer und schleuderte ihn durch die Luft. Der Mann musste später mit 89 Stichen genäht werden. Die beiden Häftlinge wurden dem Bericht zufolge auf Antrag des geretteten Wärters in der vergangenen Woche knapp einen Monat früher aus ihrer 18-monatigen Haft entlassen. Den wegen Diebstahls und Körperverletzung verurteilten Lebensrettern des Wachmanns kam ein königlicher Gnadenerlass zugute, der zur Zeit der Normannen auf der britischen Insel eingeführt worden war und bis heute rechtskräftig ist. Er sieht vor, Häftlinge für besonders mutige Taten freizulassen. Nach Angaben der Zeitung wendet die britische Justiz diesen Erlass höchstens sechs Mal im Jahr an.

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