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Flocke

© dpa

Nürnberger Zoo: Zwei Geschwister für Eisbärin Flocke

Knapp zwei Wochen bevor Flocke ein Jahr alt wird, hat die Eisbärin Vera im Nürnberger Tiergarten erneut Nachwuchs bekommen. Bislang gibt es nur Tonaufnahmen von den Jungtieren.

Das Muttertier habe am vergangen Freitag zwei Junge zur Welt gebracht, teilte Tiergartenleiter Dag Encke am Mittwoch mit. Die beiden Eisbären-Babys seien wohlauf. "Vera ist eine vorbildliche Mutter", sagte der Zoo-Chef. Das belegten Bilder aus der Bruthöhle. Der Nachwuchs sei auch auf Tonaufnahmen zu hören. Das Geschlecht der Jungtiere sei erst in drei bis vier Wochen feststellbar, betonte der Zoo-Chef.

Die Überlebenschancen der neugeborenen Eisbärenjungen lassen sich nach Angaben des Zoos nur schwer beurteilen: "Eisbärinnen vernachlässigen oder fressen ihren Nachwuchs, wenn sie sich in den Wochen nach der Geburt gestört fühlen", hieß es. Der Tiergarten habe das Eisbärengehege daher weiträumig abgesperrt, um Störungen zu vermeiden.

Kameras filmten Nestbau

Die sechsjährige Vera war bereits im Frühjahr 2008 erneut empfängnisbereit und paarte sich über mehrere Wochen hinweg mit dem Eisbären Felix, der heute im Zoo von Aalborg (Dänemark) lebt. In den vergangenen Wochen hatten die Kameras Veras Nestbau aufgezeichnet, was als Hinweis gewertet wurde, dass die Eisbärin trächtig war.

Möglichkeiten, die Schwangerschaft eines Eisbären festzustellen, gibt es den Angaben zufolge nicht. Die Tragezeit sei mit durchschnittlich drei Monaten sehr kurz. Die Jungtiere seien zum Zeitpunkt der Geburt gerade einmal so groß wie ein Meerschweinchen - 200 bis 250 Kilogramm schweren Eisbärinnen sei es dadurch nicht anzusehen, ob sie trächtig sind.

Der Deutsche Tierschutzbund hatte jüngst mit Unverständnis auf die erneute Nachzucht in Nürnberg reagiert. "Eisbären-Nachzucht in Gefangenschaft ist ein unverantwortliches Verhalten", sagte Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, der Nachrichtenagentur ddp. Kein Eisbär könne in einem Zoo artgerecht aufwachsen, sagte der Tierschützer. Schon Flocke musste von der Hand aufgezogen werden, nachdem ihre Mutter Vera es verstoßen hatte. Kurz zuvor hatte bereits Eisbärdame Vilma ihre beiden Eisbärbabys gefressen. (küs/dpa/ddp)

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