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© dpa

Ölpest: Schwarzmeerküste ist auf Jahre verseucht

Durch die in stürmischer See havarierten Öltanker und Schwefelfrachter ist an der russischen Schwarzmeerküste ein gewaltiger Schaden entstanden. Die Beseitigung der Umweltschäden wird womöglich zehn Jahre dauern.

Es handelt sich um die schwerste Umweltkatastrophe der vergangenen Jahre mit Heizöl in Russland, teilte die Naturschutzorganisation Ekosaschtschita mit. Futtergründe für Delfine sind bedroht, zehntausende Vögel und Fische bereits wegen der Ölpest verendet, berichteten Behörden. Die Beseitigung der Folgen des Unwetters, bei dem am Sonntag Schiffe auseinanderbrachen und tausende Tonnen Schwefel und Öl austraten, werde mindestens zehn Jahre dauern.

Der Leiter der Umweltaufsicht, Oleg Mitwol, sprach von einer "schwierigen Lage". Etwa 800 Helfer sind nach russischen und ukrainischen Angaben im Einsatz, um den Ölteppich abzutragen. Dem russischen Wetterdienst zufolge gibt es Hinweise, dass aus dem gesunkenen Tanker "Wolgoneft" weiter Heizöl in das Asowsche Meer auslaufen könnte. Seit dem schweren Unwetter werde immer mehr Öl an zunächst nicht betroffene Küstenabschnitte geschwemmt.

20 Seeleute werden immer noch vermisst

Der Leiter der nationalen Fischereibehörde, Alexander Saweljew, sprach von einer "gewaltigen Umweltkatastrophe", deren Ausmaß erst in den nächsten Tagen abzuschätzen sei. Ekosaschtschita schätzte den Schaden auf vier Milliarden Rubel (110 Millionen Euro). Auf der bei Urlaubern beliebten Halbinsel Krim warnten ukrainische Umweltschützer, dass "die nächsten Sommerferien gefährlich werden könnten", schrieb die Tageszeitung "Komsomolskaja Prawda". Laut russischen Medienberichten werden noch 20 Seeleute vermisst, die mit ihren Schiffen untergegangen waren.

Das Unwetter hatte am Sonntag mehrere Stunden vor der Halbinsel Krim gewütet. Bei dem Sturm gingen nach offiziellen Angaben vier Frachtschiffe unter, sechs liefen auf Grund und viele andere gerieten in Seenot. Die Straße von Kertsch zählt zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen in der Region. Umweltexperten kritisierten erneut, dass die für die Flussschifffahrt gebauten Frachtschiffe derartigen Unwettern auf dem Meer nicht hätten standhalten können. Sie forderten die Regierung auf, schärfere Gesetze zu erlassen. (mit dpa)

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