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Österreich: Haider-Pathologin: Keine Hinweise auf K.o.-Tropfen

K.o.-Tropfen in Haiders Drink? Bei seinem tödlichen Unfall hatte der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider 1,8 Promille im Blut. Nun werden Gerüchte laut, es seien auch K.o.-Tropfen im Spiel gewesen. Die Gerichtsmedizinerin, die den Toten obduzierte, kann das nicht bestätigen.

Auch knapp zwei Wochen nach dem Unfalltod des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider reißen die Gerüchte um die Todesursache nicht ab. Die Leiterin der Gerichtsmedizin in Graz, die den Toten obduziert und pathologisch untersucht hatte, wies am Freitag Zeitungsberichte zurück, wonach der 58-Jährige möglicherweise durch sogenannte K.o.-Tropfen das Bewusstsein und damit die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren habe.

Pathologin Kathrin Yen sagte der Nachrichtenagentur APA am Freitag, sie mache sich in Hinblick auf eine mögliche zweite Untersuchung des Leichnams "keine Sorgen". Sie gehe nicht davon aus, dass eine weitere Autopsie zu einem anderen Ergebnis als ihre eigene komme. Es gebe keinerlei Spuren, die auf K.o.-Tropfen im Körper Haiders hindeuten würden: "Ich habe keinerlei Zweifel an meinen Ergebnissen", konstatierte Yen. "K.o-Tropfen sind nachweisbar, aber der Test bei Haider war negativ", versicherte sie. Als K.o.-Tropfen werden verschiedene Betäubungsmittel bezeichnet, die meist in alkoholischen Getränken aufgelöst werden.

Witwe will keine zweite Obduktion

Haider war am frühen Morgen des 11. Oktober auf dem Weg zu seinem Haus nach einem Überholmanöver mit seinem Dienstwagen bei mindestens 142 Stundenkilometern verunglückt und hatte sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen. Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte er einen Blutalkoholspiegel von 1,8 Promille. Die Gerüchte um die Todesursache Haiders hatten durch Medienberichte neue Nahrung erhalten, wonach der Leichnam des rechtsgerichteten Kärntner Landeshauptmanns noch immer nicht zur Feuerbestattung freigegeben worden sei.

Seine Witwe Claudia Haider wies am Freitag Berichte zurück, wonach sie eine zweite Obduktion Haiders im Ausland erwäge. "Alle diese Gerüchte (...) sind völliger Unsinn", sagte sie der Nachrichtenagentur. Zwar könne sie zurzeit eine zweite Autopsie des Leichnams "nicht völlig ausschließen", es sei aber "äußerst unwahrscheinlich", dass sie sich zu diesem Schritt entschließen werde. Die Berichterstattung über den Tod ihres Mannes bezeichnete sie als "widerwärtig". Die Witwe betonte, dass sie nichts verschweigen wolle, sie zur Zeit aber weder zu Interviews noch zu öffentlichen Stellungnahmen bereit sei. (saw/dpa)

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