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400 Jahre Biertradition im Hofbräuhaus

© Andreas Gebert (dpa)

Oktoberfest: In München steht ein Hofbräuhaus - und ein Hofbräuzelt

Eilt: Helmut Schümann hat das dringende Bedürfnis, über Hofbräu etwas richtig zu stellen.

Es ist mitunter schon ein mühsames Unterfangen, ein Thema für eine Glosse zu finden. Umso dankbarer ist man, wenn man es frei Haus geliefert bekommt. Wie gestern, als die Nachricht eintraf, dass Stefan Hempl, Pressesprecher bei Hofbräu in München und gleichzeitig auch des Hofbräuzelts auf dem Oktoberfest, eine Zensur für die Pressefotografen verhängt hat. Weil er ums Image des Hofbräuzeltes und der Brauerei besorgt sei, dürfen die Fotografen nur noch ablichten, was er zulasse. „Es gibt ein paar Dinge, die will ich nicht sehen“, sagte Hempl. Nämlich stark betrunkene Personen und nackte Menschen. Nun ist es ja Brauch, auf dem Oktoberfest viel zu trinken, ja, manche Menschen gehen ausschließlich aus diesem Grund zum Oktoberfest. Auch ist es Brauch, dass vornehmlich Damen aus Neuseeland, Italien, aber auch aus Sachsen-Anhalt und sogar noch von ganz anderen Orten nach Genuss einer Maß Bier enthemmt auf Tische springen und die T-Shirts lüpfen. Das will Hempl auch nicht sehen, also nicht ablichten lassen. Da schreibt sich so eine Glosse fast wie von selbst.

Am nächsten Morgen erreichte die Redaktion ein Schreiben mit dem Vermerk EILT: „Sehr geehrte Redaktion, als Sprecherin des Wirtshauses Hofbräuhaus (am Platzl) bitte ich Sie, die Zusammenhänge in Ihrem Artikel „Sittenwächter im Hofbräuhaus“ richtig zu stellen. Die Inhalte/Überschrift in Ihrem Artikel sollten ausschließlich das Hofbräu Festzelt, sowie den Sprecher von Hofbräu München (Stefan Hempl) und nicht das Wirtshaus am Platzl betreffen. Mit besten Grüßen ,Sabine Barthelmeß, BB MEDIA CONSULT, Im Auftrag für das Hofbräuhaus am Platzl - Sperger Gaststätten Betriebs OHG“.

Das will ich gerne tun. Damit ist richtig gestellt, dass Pressefotografen, die möglicherweise Damen aus Neuseeland, Italien, aber auch aus Sachen-Anhalt ablichten wollen, die nach der ersten Maß auf den Tisch springen und die T-Shirts lüpfen, im Wirtshaus Hofbräuhaus (am Platzl) nicht in ihrem Tun gehindert werden. Auch für das Fotomotiv „Stark betrunkene Person, so ab sechs Maß aufwärts intus“ müssen im Wirtshaus Hofbräuhaus (am Platzl) keine über die normalen Persönlichkeitsrechte hinausgehenden Auflagen erfüllt werden. Nur, damit das mal richtig gestellt ist.

Richtig aber bleibt, dass Pressefotografen, die im Festzelt des staatlichen Hofbräuhauses, dem so genannten Hofbräuzelt, stark betrunkene Personen, so ab sechs Maß aufwärts intus oder möglicherweise Damen aus Neuseeland, Italien, aber auch aus Sachsen-Anhalt, die nach der ersten Maß auf den Tisch springen und die T-Shirts lüpfen, ablichten wollen, von Stefan Hempl, dem Pressesprecher des Hofbräuzeltes und der Hofbräu, daran gehindert werden.

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