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''Operation Data'': Schlag gegen Kinderpornografie im Netz

Es ist einer der größten Schläge gegen Kinderpornografie im Internet: Bei Hausdurchsuchungen bei mehr als 500 Verdächtigen in mehreren Bundesländern wurden riesige Mengen an Fotos und Filmen festgestellt. Im Visier der Ermittler standen auch Ärzte und Priester.

Den deutschen Strafverfolgungsbehörden ist einer der bisher größten Schläge gegen Kinderpornografie im Internet gelungen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Bonn 563 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei 518 Verdächtigen sei es zu Hausdurchsuchungen gekommen. Der stellvertretende Leiter der Bonner Staatsanwaltschaft, Jan van Rossum, bestätigte der Zeitung: "In 466 Fällen wurden erhebliche Mengen von kinderpornografischem Material sichergestellt."

Die Ermittlungen, die bei der Staatsanwaltschaft unter dem Namen "Operation Data" laufen, richten sich auch gegen Ärzte und Priester, einen Fußball-Trainer und einen Küster. Der Zeitung liegt eine 180 Seiten dicke Liste mit mutmaßlichen Käufern von Kinderpornos vor. Auf ihr seien nicht nur die Namen der Verdächtigen protokolliert, sondern auch deren Anschrift und Kreditkartendaten.

Geistlicher beurlaubt

Nach Informationen des Blattes soll sich ein Pfarrer aus Sachsen vom Computer des Pfarramtes auf die Kinderporno-Seite eingeloggt haben. Bei ihm wurden Fotos und Filme sichergestellt. Der Geistliche wurde beurlaubt. Zum Kreis der Verdächtigen gehören laut "Bild" ein Gynäkologe aus Thüringen, ein Lehrer aus Sachsen sowie ein Pastor aus Rheinland-Pfalz. Ein Küster aus Baden-Württemberg sei wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material bereits zu einer Geldbuße von 4500 Euro verurteilt worden. (küs/ddp)

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