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Panorama: Organ-Skandal: Notstand in Kliniken

Nach dem Skandal um illegal entnommene Organe an einem Liverpooler Krankenhaus droht nun ein Mangel an Spenderorganen. Nach Warnungen führender Chirurgen vor einem drastischen Rückgang der Spenden berief die britische Regierung Ärzte aus dem ganzen Land am Sonntag zu einer Notsitzung ein.

Nach dem Skandal um illegal entnommene Organe an einem Liverpooler Krankenhaus droht nun ein Mangel an Spenderorganen. Nach Warnungen führender Chirurgen vor einem drastischen Rückgang der Spenden berief die britische Regierung Ärzte aus dem ganzen Land am Sonntag zu einer Notsitzung ein. "Menschen, deren Leben mit einer Transplantation leicht gerettet werden könnte, dürfen nicht unnötig sterben", sagte Gesundheitsminister Alan Milburn. Der niederländische Arzt Dick van Velzen, der Kinderleichen ohne Zustimmung der Eltern systematisch tausende Organe entnommen haben soll, bezeichnete sich als Opfer einer "Hexenjagd" der Medien.

Krankenhäuser in London und Birmingham teilten mit, sie hätten wegen eines Mangels an Organspenden zehn Tage lang keine Transplantationen mehr vornehmen können. Ein leitender Arzt der Queen Elizabeth-Klinik in London sagte dem britischen Rundfunksender BBC, die Notlage sei direkt auf den Skandal in der Alder-Hey-Kinderklinik in Liverpool zurückzuführen.

Der Pathologe van Velzen wies gegenüber der Zeitung "Sunday Times" jede Schuld zurück. Er werde die Namen anderer Ärzte und Krankenhausmanager nennen, die tatsächlich für die jahrelange Lagerung der Organe im Keller der Liverpooler Klinik verantwortlich seien, drohte er. Dort waren zahlreiche Behälter mit Föten, Köpfen, Herzen, Augen und anderen Organen von Kindern gefunden worden.

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