zum Hauptinhalt

Ottfried Fischer: "Einmal Brad statt Benno sein"

Erst ein Sonnenbad mit Blondine, dann ein Sturz über die Leitplanke. Kabarettist Ottfried Fischer poltert mit seiner Affäre durch die Gazetten der Republik. Von der Rotlicht-Vergangenheit der Geliebten will er nichts gewußt haben.

München - Es wirkt fast wie ein Kabarett-Stück, das Ottfried Fischer derzeit liefert, und so sieht es auch seine Frau: «Wenn mir vor einer Woche so ein Drehbuch angeboten worden wär', hätt' ich g'sagt, des is ja ein schöner Schmarrn», kommentiert Noch-Gattin Renate die Affäre ihres Mannes mit einer Wiener Blondine mit Rotlicht-Kontakten in der Münchner tz vom Montag. «Da passt a mal net auf, kommt a niederbayerischer Bauernbua nach Wien und landet in der Unterwelt - des is ja a Klassiker.» «Otti» selbst, der sein Privatleben bisher stets aus der Öffentlichkeit herausgehalten hat, liegt indessen im Krankenhaus. In dem ganzen Trubel war er nach einer Reifenpanne über eine Leitplanke gestürzt und hatte sich den Arm ausgekugelt.

Ausgerechnet in der Wiener «Eden Bar» soll der 52-jährige, schwergewichtige «Bulle von Tölz» die Österreicherin kennengelernt haben. Nach der Veröffentlichung von Fotos, die Fischer und die Blonde beim Sonnenbaden am Tegernsee zeigten, zog Renate Fischer nach fast 16 Jahren Ehe den Schlussstrich. Dass «Otti» der Neuen gleich darauf - angeblich wegen deren Rotlicht-Vergangenheit, von der er nichts gewusst habe - den Laufpass gab, beeindruckt sie nicht: «Bloß weil er mit dieser Frau Schluss gemacht hat, ist das für mich kein Grund, ihn zurückzunehmen», sagte sie der «Abendzeitung». Sie werde seine Managerin bleiben.

Die Situation nimmt sie mit bissigem Humor, der dem ihres Mannes kaum nachsteht. «Wenn's dem Esel zu wohl wird, dann geht er aufs Eis. Nur net in seiner Gewichtsklasse...», sagt sie der «tz». «Er wollt' halt einmal der Brad Pitt für die Presse sein, statt immer nur der Benno, der hinter seiner Mama herrennt.» Denn als Kommissar Benno Berghammer in der Sat.1-Krimiserie bekommt der 150-Kilo-Mann angesichts femininer Kurven höchstens leuchtende Augen - ansonsten bleibt er als «Bulle von Tölz» dem weiblichen Geschlecht gegenüber tollpatschig schüchtern.

"Sehnsucht, mal auszubrechen"

Im wirklichen Leben sucht Fischer nun selbst Erklärungen für seinen Seitensprung. «Ich habe in den vergangenen 15 Jahren fast Tag und Nacht gearbeitet. Daher kam wohl die Sehnsucht, mal auszubrechen, diese Suche nach einem Druckausgleich», sagte er der «Abendzeitung». Das sei freilich keine Entschuldigung. Eine neue gemeinsame Chance hielte er für «begrüßenswert». Erst einmal werde aber er aus dem gemeinsamen Haus in Gauting ausziehen.

Das Schlimmste sei das Gespräch mit den Töchtern Lara (14) und Nina (9) gewesen. «Ich konnte ihnen ja keinen guten Grund nennen, warum ich sie verlasse.» Er habe ihnen versichert, dass er die Frau nicht mehr treffen werde. Noch zu seinem 50. Geburtstag vor zweieinhalb Jahren hatte er gesagt: «Ich bin zufrieden, lebe in einem glücklichen Umfeld, mit meiner Familie, mit meiner Arbeit. Selbst wenn am Ende Hollywood riefe, wäre es für mich nicht mehr erstrebenswert.»

Fischer, Sohn eines niederbayerischen Bauern, machte sich zunächst mit Kabarettprogrammen einen Namen. Bekannt wurde sein Telefonat von 1987, in dem er sich mit verstellter Stimme als Franz Josef Strauß bei dem damaligen österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim meldete und ihn zum Oktoberfest mit gemeinsamer Kutschfahrt einlud. Er trat am Münchner Volkstheater und bei den Salzburger Festspielen auf, stand für etliche Fernseh- und Kinofilme vor der Kamera und erhielt mehrere Preise.

Offen bleibt vor allem, ob jemand den Fotografen auf die Spur gesetzt hat, um die heimlichen Fotos zu schießen. Schon wird der Geliebten Kalkül unterstellt. Die 37-Jährige weist das strikt zurück. «Ich liebe den Ottfried wirklich», sagte sie der «Bild»-Zeitung. (Von Sabine Dobel, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false