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Pakistan: Gedenken an Erdbebenopfer

Mit einer Schweigeminute hat Pakistan der Opfer der Erdbebenkatastrophe im Norden des Landes vor einem Jahr gedacht. Trotz internationaler Hilfe haben rund 60.000 Pakistaner immer noch kein Dach über dem Kopf.

Muzaffarabad - Präsident Pervez Musharraf nahm zum ersten Jahrestag in Muzaffarabad an einer Trauerfeier mit mehr als tausend Menschen teil. Dabei sicherte er den bis heute von dem Erdbeben betroffenen Menschen staatliche Unterstützung zu und dankte Hilfsorganisationen und der internationalen Staatengemeinschaft für ihren Einsatz. Bei dem Erdbeben in der pakistanisch-indischen Grenzregion waren am 8. Oktober 2005 etwa 74. 000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als drei Millionen Menschen wurden obdachlos.

"Diejenigen, die gestorben sind, können nicht zurückgebracht werden, aber ich versichere Euch, dass sich Eure Lebensumstände verbessern werden", sagte Musharraf. Der Schweigeminute folgten muslimische Gebete. Musharraf legte einen Kranz für die Opfer nieder. Die Gedenkveranstaltung fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, nachdem einige Tage zuvor in der Nähe von Musharrafs Amtssitz in der Hauptstadt Islamabad Raketen gefunden worden waren.

60.000 immer noch ohne Obdach

Musharraf sagte, als er die Erbebenregion vor einem Jahr besucht habe, sei er "fassungslos" gewesen angesichts der Zerstörung. "Ich sah trauernde Frauen, alte Leute und Kinder." Krankenhäuser und Infrastruktur seien zerstört gewesen. Jetzt sei er froh, dass die Verwüstung nicht mehr so sichtbar sei. Das sei nur durch die Hilfe von Truppen, Nichtregierungsorganisationen und "der ganzen Welt möglich" geworden.

Nach Einschätzung von UN-Experten könnte es rund zehn Jahre dauern, bevor die Schäden beseitigt sind. In den zwölf Monaten seit dem Beben wurde laut offiziellen Statistiken Ersatz für 600.000 zerstörte Wohnungen, 8000 Schulen und 350 Krankenhäuser geschaffen. Trotz internationaler Hilfe richten sich rund 60.000 Pakistaner nach UN-Angaben darauf ein, auch den bevorstehenden Winter in Zelten zu verbringen. (tso/AFP)

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