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Millionen Menschen sind nach der Flut in Pakistan obdachlos. Viele können nur einen Teil ihres Hab und Guts retten.

© dpa

Pakistan: Weltbank will Flutopfern mit Millionenkredit helfen

Die Weltbank unterstützt Pakistan mit einem Millionenkredit bei der Beseitigung der Flutschäden. Im Katastrophengebiet gibt es zunehmend gewaltsame Proteste gegen die schleppende Hilfe.

Die Weltbank reagiert mit einem Kredit über rund 900 Millionen Dollar (rund 700 Millionen Euro) auf die Flutkatastrophe in Pakistan. Die Regierung in Islamabad bekomme den angefragten Betrag, teilte die Weltbank am Montag (Ortszeit) in Washington mit. Der ökonomische Schaden durch die Flut sei noch gar nicht absehbar, aber gewaltig.

Die pakistanischen Behörden gehen von nahezu 1500 Toten, 20 Millionen Obdachlosen und Milliardenschäden aus. Inzwischen gibt es erste gewaltsame Proteste von Flutopfern, die sich von der Regierung im Stich gelassen fühlen.

Der Nachrichtensender Dawn News meldete, drei Menschen seien am Montag verletzt worden, als eine aufgebrachte Menschenmenge einen Hilfskonvoi im Distrikt Rahim Yarkhan in der zentralpakistanischen Provinz Punjab mit Steinen bewarf. In der Region Kot Addu im Punjab skandierten Demonstranten: „Wir brauchen Hilfe!“ In der südlichen Provinz Sindh blockierten Flutopfer eine Straße.

Zunehmend kritisch ist die Lage in der Stadt Jacobabad im Süden des Landes. „Wir arbeiten hart daran, das Wasser von Jacobabad wegzulenken“, sagte der pakistanische Sportminister Ijaz Jakhrani. Knapp ein Viertel der zwischen 300.000 und 400.000 Einwohner der Stadt seien bis Montag in Sicherheit gebracht worden. Die Umgebung von Jacobabad wurde bereits überflutet.

Die Bereitschaft zu spenden ist nach Darstellung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) inzwischen gewachsen. Am Dienstag startet in Berlin ein Flugzeug des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit 18 Tonnen Hilfsgütern nach Pakistan. Wie eine Sprecherin sagte, sollen unter anderem Zeltplanen, Decken sowie Werkzeug- und Küchensets in die Krisenregion gebracht werden.

Nach Angaben der Weltbank dürften die größten Flutschäden an Gebäuden, Straßen, Bewässerungssystemen und in der Landwirtschaft entstanden sein. Schätzungen zufolge seien über 720.000 Häuser durch das Hochwasser zerstört oder beschädigt worden, teilte das Institut in Washington mit. Der 900 Millionen-Euro-Kredit solle aus dem Fonds der Weltbank-Tochter IDA (International Development Association) für die ärmsten Länder kommen. (sf/dpa)

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