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Papst-Besuch: Auf den Spuren Marias

Bei seiner ersten Messe in einem muslimischen Land hat Papst Benedikt XVI. Frieden in Nahost gefordert. Die Messe im Marienhaus begann Benedikt XVI. als Zeichen der Verständigung auf Türkisch.

Ephesus - "Von diesem Ufer der anatolischen Halbinsel aus, der natürlichen Brücke zwischen den Kontinenten, rufen wir vor allem jene in dem Land, das wir 'heilig' nennen, zu Frieden und Versöhnung auf", sagte der Papst bei der Messe im Marienhaus nahe der türkischen Stadt Ephesus. Gemeint seien Christen, Juden und Muslime. Die Messe im Marienhaus begann Benedikt XVI. auf Türkisch mit den Worten: "Mögen die Liebe und der Frieden mit Euch sein". Einige hundert türkische und ausländische Gläubige nahmen an dem Gottesdienst unter freiem Himmel teil.

Benedikt XVI. würdigte die "kleine Herde" der Katholiken in der Türkei, die "jeden Tag viele Herausforderungen und Schwierigkeiten" zu bewältigen habe. Er ging auch auf den gewaltsamen Tod des italienischen Priesters Andrea Santoro ein. Ein Jugendlicher hatte den aus Italien stammenden Geistlichen im Frühjahr in der Stadt Trabzon am Schwarzen Meer erschossen. Der Angreifer schrie dabei "Allah ist groß", was auch islamistische Aktivisten als Schlachtruf benutzen.

Strenge Sicherheitskontrollen

Auf dem Weg vom Flughafen Izmir nach Ephesus herrschten strengste Sicherheitsvorkehrungen; ein Hubschrauber überwachte den päpstlichen Konvoi aus der Luft. In Ephesus empfingen katholische Pilger das Oberhaupt der Kirche mit Fahnen in der Farben des Vatikans und der Türkei sowie mit Palmwedeln. Ein deutscher Pilger, der aus dem türkischen Ferienort Antalya nach Ephesus gekommen war, sagte, es sei nun an der Zeit, dass Christen und Muslime Frieden schlössen. In der Türkei, die zu rund 95 Prozent muslimisch ist, leben rund 28.000 Katholiken.

In Hinblick auf sein Treffen mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. am Abend äußerte Benedikt XVI. den Wunsch, dass die Einheit der Christen gestärkt werde. (tso/AFP)

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