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Der weiße Rauch symbolisiert der Weltöffentlichkeit, dass ein neuer Papst gewählt wurde.

© dpa

Papstwahl: Kuriositäten rund um das Konklave

Heute beginnt das Konklave in Rom. Ein kleiner Überblick über Kuriositäten der vergangenen Papstwahlen.

Der weisse Rauch: Der nach jedem Wahlgang empor steigende Rauch soll das letzte Relikt eines alten Rechts symbolisieren: Die Beteiligung des römischen Volkes an der Wahl des Bischofs. Die benutzten Stimmzettel der Kardinäle werden zusammen mit Stroh in einem kleinen Holzofen verbrannt. Der Ofen befindet sich im hinteren Teil der sixtinischen Kapelle. Sein Rohr ragt auf den Petersplatz hinaus. War eine Wahl erfolgreich, wird trockenes Stroh verwendet und der Rauch steigt als weisse Masse nach oben. Bei einer erfolglosen Wahl wird nasses Stroh verwendet, damit der Rauch schwarz wird.  

Taubenwahl im Jahre 236: Eine Taube sucht sich den Papst aus. Der Legende nach wurde Papst Fabian der Erste gewählt, weil sich während der Wahl eine Taube auf seinem Kopf niederließ. Für die frühen Christen war dies – was auch sonst – ein Zeichen des heiligen Geistes.

Längste Konklave der Geschichte im Jahre 1265-1268: Bei der Wahl im 13. Jahrhundert in der Stadt Viterbo ließen sich die Kardinäle reichlich Zeit. Im bisher längsten Konklave der Geschichte passierte anderthalb Jahre erstmal nichts. Um die Entscheidungsfähigkeit der Kardinäle anzukurbeln, setzte der Bürgermeister die Geistlichen auf Wasser und Brot. Als diese Maßnahme immer noch keine Entscheidung nach sich zog, ließ der Bürgermeister das Dach abdecken. Erst als die Kardinäle Wind und Wetter ausgesetzt waren, konnten sie sich zu einem Entschluss durchringen und wählten Gregor den Zehnten zum neuen Papst. Wenig verwunderlich, dass er dann auch derjenige war der das Konklave im heutigen Sinne schuf. Die neuen Regeln wurden schriftlich festgehalten. Darunter fiel übrigens auch die Versorgung der Geistlichen: In Zukunft sollte es ausschließlich Wasser und Brot für die erlauchten Herren geben.

Haute Cuisine bei der Papstwahl im Jahre 1276: Zu dumm, dass sich nur die italienischen Geistlichen an die neue Verpflegungsordnung hielten. Die damals mit den Italienern rivalisierenden Franzosen ließen sich nämlich vor den Augen der italienischen Kardinäle eine Köstlichkeit nach der anderen servieren.

Lebensmittelvergiftung bei der Wahl im Jahre 1903: Gefastet wurde bei der ersten Wahl im 20. Jahrhundert nicht mehr, dafür erlitten alle anwesenden Kardinäle bis auf einen österreichischen Geistlichen eine Lebensmittelvergiftung. Er hatte als einziger nichts von der Suppe gegessen, die aus einem mit Grünspan verseuchten Topf serviert wurde. Nach dieser Küchenpanne wurde das Essen nur noch in Keramik und Porzellan serviert.

Papstgewand in S, M und L: Das Papstgewand gibt es in drei Ausführungen, damit sich ein Malheur wie im Jahre 1958 nicht wiederholt: Papst Johannes XXIII., ein junger Weinbauernsohn, war bei seinem Amtsantritt einfach zu füllig für das neue Kleidungsstück. Es musste am Rücken aufgetrennt werden, damit der junge Papst sich auf dem Balkon dem Volk präsentieren konnte.

Kardinäle auf der schwarzen Liste im Jahre 2013: Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche haben eine Liste von Kardinälen veröffentlicht die sich im Zusammenhang mit den aufgedeckten Missbrauchsfällen verharmlosend geäußert hatten. Insgesamt zwölf Kardinäle wurden von den Opfern auf die schwarze Liste gesetzt. Auch der als chancenreich geltende Peter Turkson aus Ghana befindet sich auf der Liste. Er hatte behauptet in Afrika gebe es nur wenig Kindesmissbrauch durch Geistliche, weil Homosexualität dort nicht toleriert werde.

Antonia Oettingen

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