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Panorama: Peggy immer noch vermißt: "Wir suchen nach der Leiche"

Im Fall der seit einer Woche spurlos verschwundenen Peggy aus Lichtenberg geht die Polizei jetzt davon aus, dass die Neunjährige nicht mehr lebt. "Wir suchen nach der Leiche", sagte ein Polizeisprecher am Montagabend.

Im Fall der seit einer Woche spurlos verschwundenen Peggy aus Lichtenberg geht die Polizei jetzt davon aus, dass die Neunjährige nicht mehr lebt. "Wir suchen nach der Leiche", sagte ein Polizeisprecher am Montagabend. Die Polizei geht davon aus, dass Peggy Opfer eines Verbrechens geworden ist.

Das bayerische Landeskriminalamt hat die Belohnung von 10 000 auf 50 000 Mark erhöht. Zusammen mit den 5000 Mark der Hofer "Frankenpost" stehen damit 55 000 Mark für Hinweise zur Aufklärung zur Verfügung.

Eine Woche nach dem Verschwinden der Neunjährigen aus dem oberfränkischen Lichtenberg ist die Polizei weiterhin auf keine Spur von dem Mädchen gestoßen. Trotz einer erneuten Ausweitung der Suche blieben alle Ermittlungen zunächst erfolglos, wie ein Polizeisprecher am Montag in Hof sagte. Auch die neu gestartete Suche in Höhlen und unterirdischen Gängen in der Gegend um Lichtenberg brachte zunächst keine Ergebnisse. Die Polizei forderte deshalb am Montag vormittagals "ultima ratio" Bundeswehr-Tornados mit Spezialkameras an. Wann diese zum Einsatz kommen können, blieb zunächst offen. Nachdem die Polizei am Abend erklärte, dass sie "nach einer Leiche" sucht, stellte sich ohnehin die Frage neu, ob Tornados hierfür geeignet sind.

Ermittler der Kriminalpolizei trafen sich unterdessen in Tschechien mit Kollegen aus dem Nachbarland, um das weitere gemeinsame Vorgehen abzustimmen. Es gab Mutmaßungen, dass das Kind nach Tschechien entführt worden sein könnte, weshalb dort ebenfalls Ermittlungen liefen.

Peggy war am Montag vergangener Woche nicht nach Hause gekommen. Sie hatte sich auf dem Nachhauseweg von der Schule im Ortskern Lichtenbergs von ihren Klassenkameradinnen getrennt. Zwei Kinder wollen sie später gesehen haben, wie sie in ein rotes Auto stieg. Peggy soll aber im Verlauf des Nachmittags von dem Fahrer zurückgebracht worden sein, wie die Kinder berichteten. Den Angaben zufolge war es für das Mädchen nicht außergewöhnlich, in fremde Autos einzusteigen. Die als ausgesprochen kontaktfreudig und selbstbewusst geltende Peggy fuhr demnach ab und zu per Anhalter.

In der Region um Lichtenberg begannen die Ermittler am Montag damit, die dortigen zahlreichen Höhlen und unterirdischen Gänge zu durchsuchen. Dabei bekamen sie Hilfe von Höhlenforschern. Bis zum Nachmittag brachte die Suche jedoch keine Spur. Bisher hatten die Ermittler auf Tornados verzichtet und stattdessen die für die hügelige Gegend als besser geeignet geltenden Hubschrauber mit Spezialkameras eingesetzt. Von dem Einsatz der Tornados versprach sich die Polizei in ihrer Begründung Bilder mit einer höheren Auflösung. Bei der Suche nach der verschwundenen und später ermordet aufgefundenen Ulrike aus Eberswalde in Brandenburg hatten ebenfalls Tornados der Bundeswehr die dortige Gegend abgeflogen.

Am Freitag hatte sich Peggys Mutter mit einem dramatischen Appell an mögliche Entführer gewandt. "Ich will bloß, dass meine Schnecke wieder heimkommt", sagte sie auf einer Pressekonferenz.

Das Mädchen hat schulterlanges, glattes, blondes Haar, ist 1,35 Meter groß und schlank. Zuletzt trug sie eine schwarze Windjacke mit der Aufschrift "TSV Lichtenberg", ein orangefarbenes Sweatshirt und eine olivgrüne Hose.

Die 40 Mann starke Sonderkommission Peggy bei der Kripo Hof hat nach eigenen Angaben inzwischen gut die Hälfte der über 400 Hinweise aus der Bevölkerung abgearbeitet - bislang allerdings erfolglos.

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