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Personenkult: Turkmenbaschis grenzenloser Egotrip

Das Sendungsbewusstsein des turkmenischen Präsidenten kennt keine Grenzen, auch keine geografischen. Der Alleinherrscher verschickte 2000 Exemplare seines Buches an Bibliotheken weltweit.

Aschchabat - Der turkmenische Präsident auf Lebenszeit, Saparmurat Nijasow, will eben auch andere Länder an seinen philosophisch-religiösen Betrachtungen teilhaben lassen. Er versandte 2000 Exemplare seines Buches "Ruchnama" an die großen Bibliotheken der Welt, wie das turkmenische Kulturministerium mitteilte. Das Werk sei in 32 Sprachen übersetzt und an 1222 Bibliotheken in mehr als 160 Ländern verschickt worden.

Kürzlich hatte Nijasow versprochen, dass jeder "direkt in den Himmel kommt", der sein Werk dreimal liest. Das 2001 geschriebene "Ruchnama" ist in Turkmenien Pflichtliteratur in den Schulen, sämtliche Beamten werden jährlich auf ihre Kenntnisse des Buches getestet.

Der Egomane hat in der ehemaligen Sowjetrepublik zugleich die Funktionen des Regierungschefs und des Oberkommandierenden der Armee inne. Außerdem ist er Vorsitzender der einzigen zugelassenen Partei in dem Land. In einem bizarren Personenkult lässt sich der Herrscher als Turkmenbaschi ("Führer der turkmenischen Völker") verehren. Sein Geburtstag ist Nationalfeiertag und an strategischen Stellen des wüstenreichen Landes werden goldene Statuen von ihm aufgestellt. (tso/AFP)

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